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Warum komme ich nicht? Macht Porno süchtig? Und was ist guter Sex? Die Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und der Wissenschaftsjournalist Sven Stockra...
"Sexuell exklusiv zu sein, ist nicht, was unsere Beziehung ausmacht"
Kommt mit uns in eine echte Paartherapiesitzung. Annika und Leander
treffen die Psychologin Sonja Bröning, weil sie mit dem Gedanken
spielen, zu daten – außerhalb ihrer gemeinsamen Beziehung. Beide haben
sich in der Oberstufe kennengelernt und sind seit sieben Jahren
glücklich zusammen. Lassen sie Erfahrungen aus, die andere in ihrem
Alter machen, die nicht schon so früh zusammengekommen sind? Beide
überlegen, ob Sex und Nähe auch mit anderen Menschen möglich wären, ohne
die gemeinsame Beziehung zu gefährden.
Sollen wir unsere Beziehung öffnen? Und wie geht das, ohne den Partner
zu verletzen? Darum geht es in den Sitzungen von Annika und Leander. Mit
ihrer Therapeutin Sonja besprechen die Podcasthosts Melanie Büttner und
Sven Stockrahm außerdem, wie es ihr gelingt, mit Annika und Leander zu
prüfen, ob sie für diesen Schritt bereit sind und was ihnen davor klar
sein sollte.
Mehr zu unseren Gästen
- Sonja Bröning ist Professorin für Entwicklungspsychologie an der
Medical School Hamburg und forscht unter anderem zu Liebes- und
Familienbeziehungen. Zugleich arbeitet sie als systemische Paar- und
Sexualtherapeutin in eigener Praxis. Mehr zu ihrer Arbeit erfahrt
ihr auf ihrer Website und auf Instagram.
- Wir bedanken uns bei allen Paaren, die sich für diese Folge beworben
haben und ganz besonders bei Annika und Leander, die mitgemacht
haben.
Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema
- Was in einer Paartherapie wirklich passiert
- "Zu hoffen, der andere ändert sich, ist bequem – und nutzlos"
Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast.
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Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf
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1:26:49
"Drag war für mich lebensrettend"
"Meine Queerness war einfach da und hat die Leute ganz schön irritiert",
erzählt Barbie Breakout, die sich als Kind Tina nannte, weil ihr klar
war: Ein Junge bin ich nicht. Anders war die nicht binäre Dragqueen,
Aktivistin und Gastgeberin der Reality-TV-Show "Drag Race Germany" immer
schon. Im Sexpodcast – live von der Bühne der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Sexualforschung – erzählt sie den Hosts Melanie Büttner
und Sven Stockrahm von Übergriffen in ihrer Kindheit, wie die Kunstform
Drag in ihr Leben kam und wie ihr die Community geholfen hat, sich von
Selbsthass und der Meinung anderer zu lösen.
Heute setzt sie sich für HIV-Aufklärung ein, gegen Homophobie und rechte
Propaganda. 2024 war sie Botschafterin des Christopher Street Day in
Leipzig – in einem Jahr, in dem zahlreiche queere Demos das Ziel von
Nazis waren. Parteien wie die AfD, sagt Barbie, bräuchten Feindbilder:
"Ob das jetzt Migrant:innen sind, das Gendern oder Dragqueens, die
harmlos Kindern vorlesen, dass sie sich nicht umbringen müssen, wenn sie
anders sind, ist dann relativ egal – was funktioniert, ist Angst."
Dagegen helfe nicht, auf Social Media Storys zu posten, sondern der Weg
in die Unbequemlichkeit: "Wir müssen uns wieder zumuten, auf Demos zu
gehen, wo vor uns vielleicht eine Naziblockade ist."
Mehr zu unserer Gästin
- Barbie Breakout ist Künstlerin, Aktivistin und Moderatorin. Mehr aus
Barbies Leben hört ihr in ihrem Buch "Tragisch, aber geil 2.0", das
auf Spotify abrufbar ist. Zudem ist sie Teil des Kulturpodcasts
"2old2dieYoung" mit Tatjana Berlin und Paul Schulz. Weitere Inhalte
teilt sie auf ihrem YouTube-Kanal.
- Sie war Host der ersten Staffel "Drag Race Germany", der deutschen
Ausgabe von "RuPaul's Drag Race", einer mit zahlreichen Emmys
ausgezeichneten US-amerikanischen Reality-TV-Show, in der
Dragkünstler:innen um den Titel des nächsten Drag-Superstars
kämpfen.
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50:16
"Die meisten Männer sind grottige Liebhaber"
Leistungsorientiert, zielfokussiert und schnelllebig sei Sexualität
heute, sagt Iva Samina. Und noch sehr männlich geprägt. Wirklich
befriedigend sei das auf Dauer selten – für alle Beteiligten. Vor allem
Männer berichten der Sexologin von enormem Druck, den sie in sich
tragen. Sie hilft ihnen dabei, ihre wahren Bedürfnisse, Gefühle und
Grenzen kennenzulernen. Iva ist überzeugt: Jeder Mann könne zu einem
freieren und glücklicheren Liebhaber werden.
Den Sexpodcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm erzählt sie,
worauf es in ihren Kursen ankommt. Und warum guter Sex Raum, Zeit,
Absichtslosigkeit und klare Kommunikation bedeutet – es aber auch nicht
immer Slow Sex sein muss. "Ich rede davon, den Orgas-Muss
beiseitezulassen und gegen einen Orgas-Kann einzutauschen", sagt Iva. In
dieser Folge erklärt sie, wie leicht man schon mit kleinen Übungen
zurück ins Spüren findet und warum man für den Höhepunkt nicht einmal
die Genitalien braucht.
Mehr zu unserer Gästin
- Iva Samina ist Sexologin, Coach und Sexological Bodyworkerin. Mehr
über ihre Arbeit erfahrt ihr auf ivasamina.com und ihrem Profil bei
trustedbodywork oder auf Instagram.
- Mehr Hintergrundwissen über sexologische Körperarbeit bieten unter
anderem die Seiten des Europäischen Berufsverbands der Sexological
Bodyworkers, EASB.
Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema
- "Es geht nicht um schöner vögeln, sondern um Identität"
- "Wahre Sinnlichkeit katapultiert Sex in eine völlig neue Dimension"
- "Mir ist es gleich, ob ich Hände oder Genitalien einer Person
berühre"
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1:07:43
"Es ist kein Vorwurf, wenn die Polizei fragt: Haben Sie sich gewehrt?"
Nur die Hälfte aller angezeigten Sexualstraftaten landet vor Gericht,
viele Betroffene wenden sich gar nicht erst an die Polizei. Etwa aus
Scham oder Angst davor, was danach passieren könnte. Die
Traumatherapeutin Ingrid Wild-Lüffe und die ehemalige Staatsanwältin
Kirsten Böök beraten Polizei und Justiz: Was braucht es für sensible
Vernehmungen, wie beeinflusst das Erlebte die Aussage und das Verhalten
der Betroffenen – und wie schützt man sie davor, erneut traumatisiert zu
werden?
"Betroffene müssen wissen: Anzeigen haben Risiken und Nebenwirkungen",
sagt Wild-Lüffe. Eine gute Vorbereitung sei wichtig, sagt auch Böök. Die
Staatsanwaltschaft sei verpflichtet, ein faires Verfahren zu
ermöglichen. Über allem stehe dabei die Unschuldsvermutung des
Angeklagten, der auch fälschlich beschuldigt worden sein könne. Damit
das Gericht Schuld oder Unschuld feststellen kann, brauche es
stichhaltige Beweise, detaillierte Aussagen und die Unterstützung aller
Beteiligten. Und das kann im Zweifel lange Zeit dauern und für
mutmaßliche Opfer und Täter schwer belastend sein. Im Gespräch mit den
Sexpodcasthost Melanie Büttner und Sven Stockrahm erklären sie, was es
für ein Strafverfahren braucht und wann es Betroffenen zu viel werden
kann.
Mehr zu unseren Gästinnen und weitere Infos
- Ingrid Wild-Lüffe ist psychologische Psychotherapeutin. Sie arbeitet
seit mehr als 40 Jahren mit Opfern schwerer Gewalttaten und ist
Mitgründerin des Vereins Trauma Hilfe Zentrum München.
- Kirsten Böök ist ehemalige Staatsanwältin. Aktuell ist sie im
niedersächsischen Justizministerium für die Organisation und
Umsetzung des Opferschutzes in Niedersachsen zuständig.
- Im Oktober 2024 erscheint die dritte überarbeitete Auflage des
Fachbuchs Trauma und Justiz – Juristische Grundlagen für
Psychotherapeuten – psychotherapeutische Grundlagen für Juristen von
Kirsten Böök und Ulrich Sachsse.
- Im Podcast erwähnt Kirsten Böök Daten zu den Motiven von Opfern von
Sexualdelikten, die nicht anzuzeigen. Dabei handelt es sich um eine
Sonderauswertung des Landeskriminalamtes Niedersachsen, die nicht
veröffentlicht wurde. Die erwähnte Dunkelfeldstudie ist über das LKA
abrufbar.
- Die Zahlen zu den Einstellungen von Verfahren und der Anzahl der
Anklagen ergeben sich aus den Daten des Statistischen Bundesamtes.
- In Deutschland nahmen Polizeidienststellen insgesamt 12.186 Anzeigen
auf, in denen Menschen – vor allem Frauen – angaben, vergewaltigt
oder zu sexuellen Handlungen gezwungen und genötigt worden zu sein,
mit Androhung und tatsächlicher psychischer und körperlicher Gewalt.
- Viele Vergewaltigungen kommen nie vor Gericht. Direkt nach einem
Übergriff gibt es aber Dinge, die Betroffene oder deren Freunde tun
sollten, um später Beweise zu haben. Mehr dazu im
ZEIT-ONLINE-Artikel: Wie man die Chancen erhöht, einen Vergewaltiger
zu überführen
Welche Stellen beraten bei sexualisierter Gewalt?
- Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist Tag und Nacht
unter der Nummer 116 016 erreichbar – kostenlos und auf Wunsch
anonym. Über die Internetseite können sich Betroffene zudem online
per E-Mail oder Chat beraten lassen.
- Weitere Anlaufstellen per Telefon, Mail oder persönlich sind das
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch, das Opfertelefon Weißer Ring oder
die Lara Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen (Berlin).
Für Männer gibt es das Hilfetelefon Gewalt an Männern. Mit dem
Beratungsstellenfinder bbf Frauen gegen Gewalt können Betroffene in
einer Suchmaske Hilfe am Ort finden.
- Je nach Region gibt es lokale Frauenhäuser und Beratungszentren.
Eine Übersicht gibt die Frauenhaus Koordinierung.
Wo kann man nach einer Vergewaltigung Spuren sichern lassen?
- Gewaltschutzambulanzen sichern Spuren kostenlos, vertraulich,
anonym. Manchmal heißen sie auch Opferhilfeambulanz oder ähnlich.
Auch manche Krankenhäuser, Frauenarztpraxen oder der Rettungsdienst
bieten Spurensicherung an. Fragt am besten per Telefon nach.
- Hier findet ihr die Homepages der Gewaltschutzambulanz der Charité
Berlin und der Gewaltschutzambulanz Bremen. Mehr Informationen zur
ärztlichen Versorgung nach Vergewaltigungen bieten die Frauenärzte
im Netz.
- Hast du den Verdacht, dass dir jemand K.-o.-Tropfen verabreicht hat,
solltest du möglichst schnell eine Blut- oder Urinprobe zur
Untersuchung abgeben. Die Substanzen sind nach wenigen Stunden nicht
mehr nachweisbar. Beratungsstellen und Hilfetelefone geben Auskunft,
wo das möglich ist.
Was können Betroffene selbst tun?
- Ein Gedächtnisprotokoll mit Datum schreiben. Erinnerungen jeweils
mit dem aktuellen Datum hinzufügen
- Nachrichten mit Datum, Uhrzeit, Name und Kontext als rechtssichere
Screenshots speichern
- Getragene Unterwäsche, Kleidung und Hygieneartikel wie Tampons und
Binden aufbewahren. Ebenso Bettwäsche, Handtücher, die DNA-Spuren
aufweisen können
- Idealerweise vor der medizinischen Spurensicherung nicht duschen und
wenn möglich nicht zur Toilette gehen
Weitere Anlaufstellen
- Übersicht über die Opferschutzbeauftagten der Länder
- Internetseite des Opferbeauftragten des Landes Berlin
- Informationen der Polizei Berlin zu Sexualstraftaten
- Überblick, was vor einem anstehenden Gerichtstermin relevant ist
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1:37:09
"Ein unterschiedlicher Kinderwunsch ist kein Trennungsgrund"
Zusammenziehen, vielleicht heiraten und klar, Kinder bekommen: "Das
klingt für viele so schön, so einfach, so normal", sagt die
Paartherapeutin Nele Sehrt. Nur sei es das nicht. Wie fast alles zum
Kinderwunsch. Nicht nur, wer Nachwuchs möchte, muss sich viele Fragen
stellen: Wann? Wie schnell? Mit wem? Allein oder als Paar? Schafft mein
Körper das? Sondern auch, wer sich entscheidet, kinderlos glücklich zu
sein – denn das werde oft noch als etwas Defizitäres angesehen, sagt
Nele.
In dieser Folge sprechen die Podcasthosts Melanie Büttner und Sven
Stockrahm mit Nele über Antworten: für Paare, Singles, queere Personen,
ob unfruchtbar, ambivalent oder jahrelang am Probieren. Denn viel zu
viele Menschen blieben mit ihrem Kinderwunsch oder einem Nein dazu
allein, sagt Nele. Dabei gebe es mehr Lösungen, als viele denken. Auch
wenn es für manche auch einen schmerzhaften Abschied bedeuten kann.
Mehr zu unserer Gästin
- Nele Sehrt hat ihre eigene psychologische Praxis in Hamburg. Sie ist
Diplom-Psychologin, Sexual-, Paar- und Traumatherapeutin. Zudem
schreibt sie in der Zeitung Welt eine Kolumne über Liebe, Sexualität
und Beziehungen. Auf Instagram ist Nele Sehrt als @psychologin.nele
zu finden.
- In dieser Folge erwähnen wir Daten aus der Studie Ungewollte
Kinderlosigkeit 2020, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums
entstanden ist.
- Nele verweist zudem auf die Onlinecommunity familyship.org, die
Menschen berät und unterstützt, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen
– sei es als klassische Familie, als Co-Elternteil,
Regenbogenfamilie, alleinerziehend oder mit mehreren Eltern
gemeinsam.
Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema
- "Beziehungsglück bedeutet, nichts festhalten zu wollen"
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Warum komme ich nicht? Macht Porno süchtig? Und was ist guter Sex? Die Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und der Wissenschaftsjournalist Sven Stockrahm klären auf – über Mythen, Ängste und Fragen rund um Sex, Partnerschaft und Liebe. Hier geht’s um Fakten, nicht um Anekdoten. Überraschend, wissenschaftlich fundiert und mit spannenden Gäst:innen.
Immer montags, alle zwei Wochen. Feedback per Sprachnachricht oder Mail an [email protected].
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