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5 Minus

Podcast 5 Minus
Dr. Laura Dalhaus
5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel. Das Gesundheitssystem kollabiert und das hat Konsequenzen. Darüber spreche ich mit Menschen, um Ideen ...

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5 von 7
  • Ärztemangel oder Arztzeit-Mangel - die Herausforderungen unseres Gesundheitssystems
    Haben wir wirklich einen Ärztemangel – oder liegt das eigentliche Problem in einem Mangel an Arztzeit? Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in der neuen Folge von “5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel”.Die Zahlen zeigen nämlich ein Paradox: Während immer mehr Ärzt:innen in Deutschland arbeiten – 1990 waren es noch 237.000, 2023 bereits 428.000 – haben Patient:innen trotzdem das Gefühl, schlechter versorgt zu werden. Der Grund? Die verfügbare Arztzeit pro Patient:in schrumpft. Schuld daran sind unter anderem die zunehmende Bürokratie, die immer stärkere Spezialisierung, veränderte Arbeitsmodelle und eine vollkommen veraltete Bedarfsplanung.Ein zentraler Faktor ist die immense bürokratische Belastung. Ein niedergelassener Arzt verbringt rein rechnerisch 60 volle Arbeitstage pro Jahr nur mit Papierkram – das sind Anfragen von Krankenkassen, Versicherungen und dem Medizinischen Dienst. Krankenhausärzt:innen verbringen mehr Zeit mit Dokumentation als mit Patient:innen. Kolleg:innen aus der Inneren Medizin fühlen sich oft wie medizinische Sekretäre statt wie Ärzt:innen. Obwohl die Politik seit 2013 verspricht, Bürokratie abzubauen, ist der Bürokratieindex seitdem gestiegen.Auch die fortschreitende Spezialisierung trägt zum Problem bei. Früher deckte ein Internist ein breites Spektrum an Krankheiten ab – heute gibt es allein in der Inneren Medizin elf verschiedene Fachrichtungen. Ein Kardiologe kann heute sagen: „Ich bin nicht für das ganze Herz zuständig – ich bin Rhythmologe.“ Orthopäden operieren manchmal nur noch Knie oder nur noch Schultern. Das mag medizinisch sinnvoll sein, führt aber dazu, dass Patient:innen immer mehr Zeit damit verbringen, den richtigen Spezialisten zu finden.Zusätzlich gibt es ein massives Stadt-Land-Gefälle. Während in Großstädten Praxen oft dicht beieinander liegen, gibt es in ländlichen Regionen kaum Ärzt:innen. Das Problem: Privat tätige Mediziner:innen unterliegen keiner Bedarfsplanung – sie können problemlos eine weitere Praxis in München oder Hamburg aufmachen, während auf dem Land keine ärztliche Versorgung mehr vorhanden ist.Ein weiterer entscheidender Faktor ist der steigende Frauenanteil in der Medizin. Medizinstudienplätze werden fast ausschließlich nach Abiturnote vergeben, wodurch Frauen überproportional oft einen Platz bekommen. Gleichzeitig führen Schwangerschaften und Elternzeiten zu mehr Ausfällen, und viele Ärztinnen entscheiden sich für Teilzeitmodelle. Das bedeutet, dass insgesamt mehr Köpfe nötig sind, um die gleiche Anzahl an Arztstunden abzudecken.Auch das Arbeitszeitgesetz hat große Auswirkungen. Während früher 24- oder sogar 36-Stunden-Schichten üblich waren, gibt es heute strengere Regeln – was gut ist, aber dazu führt, dass mehr Ärzt:innen gebraucht werden, um die gleiche Versorgung sicherzustellen. Das Problem: Die Arbeitsintensität in kürzeren Schichten ist gestiegen. Viele Krankenhäuser umgehen die Gesetze, indem sie „Bereitschaftsdienste“ anstelle echter Arbeitszeiten deklarieren – wodurch Ärzt:innen trotzdem volle Schichten arbeiten müssen.Ein noch größeres Problem ist die veraltete Bedarfsplanung, die von den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) erstellt wird. Die Zahlen sind oft nicht aktuell – auf den Listen stehen Ärzt:innen, die längst in Rente sind oder deren Praxen seit Jahren geschlossen sind. Außerdem berücksichtigt die Bedarfsplanung nur die Anzahl der Einwohner, nicht aber die veränderten medizinischen Bedürfnisse. Patient:innen werden immer älter und haben mehr chronische Krankheiten, was mehr Arztzeit erfordert – doch in den Berechnungen taucht das nicht auf.Ein weiterer alarmierender Punkt: 140.000 Ärzt:innen arbeiten mittlerweile außerhalb der kurativen Medizin – in Unternehmensberatung, Pharma, Journalismus oder Gesundheitsmanagement. 1990 waren es noch weniger als 20 %, heute sind es über 25 %. Das bedeutet, dass immer mehr Ärzt:innen das System verlassen, weil die...
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    31:13
  • Kinder haben keine Lobby - das zeigt sich in der Medizin | Mit Dr. Katharina Rieth
    Fachkräftemangel, fehlende spezialisierte Versorgung, Bildschirmsucht und Adipositas - das ist der Alltag von Kinderärzt:innen in Deutschland.In dieser Folge von “5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel” diskutiert Dr. Laura Dalhaus mit Dr. Katharina Rieth. Diese ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Notärztin seit 2019 und berufspolitisch aktiv im Bundesvorstand des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte sowie im Präventionsausschuss.Und beim Hören dieser Folge merken wir alle: Kinder haben keine Lobby, sie werden zu wenig geschützt - obwohl sie unsere Zukunft sind! Das fängt beim Fachkräftemangel an. Denn in 2025 gehen ein Viertel der Kinderärzt:innen in Rente. Gleichzeitig gibt es zu wenig Weiterbildungsstellen und 216 unterbesetzte Kassensitze.Das liegt unter anderem auch daran, dass Kinderärzt:innen strukturell benachteiligt sind: Behandlungen, vor allem bei kleinen Kindern, dauern einfach länger als bei Erwachsenen - werden aber nicht höher vergütet. Ein weiteres Problem ist, dass es zu wenig Forschung und spezialisierte Geräte für Kinder gibt. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, bei denen man einfach halb so große Geräte nutzen kann oder denen man einfach halbe Tabletten geben kann. Und dann geht es noch um die Auswirkungen des modernen und aktuellen Lebens auf Kindern.Katharina betont, dass Kinder unter 3 Jahren eigentlich gar keinen Kontakt zu Bildschirmen haben sollten. Trotzdem setzen viele Eltern ihre Kinder vor den Fernseher oder das Handy. Gleichzeitig ist Bewegungsarmut ein Problem, Kinder können teilweise nicht rückwärts laufen oder einen Salto machen.Der Grund? Verletzungsgefahr im Sportunterricht und Helikopter-Eltern auf dem Spielplatz.Wenn Kinder nicht lernen, sich frei auf dem Spielplatz zu bewegen, fallen sie irgendwann halt runter. Auch Übergewicht und Diabetes sind ein riesiges Problem. Laura setzt sich aktiv für eine Zuckersteuer ein. All diese Dinge sorgen auch für steigende Zahlen von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Der Einfluss von Social Media wird dabei unterschätzt. Zudem müssen Kinder lernen, digitale Inhalte zu hinterfragen. Die Forderungen von Katharina und Laura:Mehr Förderung der Kinder- und Jugendmedizin und mehr Weiterbildungsstellen für PädiatrieEine bessere Finanzierung von KinderarztpraxenBessere Medikamentenentwicklung für KinderStärkere Lobby und politische Vertretung von KindernMehr Fokus auf Prävention statt auf TherapieBürokratieabbau und echte DigitalisierungEine ZuckersteuerFolg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausMehr über Laura: https://linktr.ee/lauradalhausUnterstütz die Mission: https://www.paypal.com/paypalme/podcast5minusoderhttps://buymeacoffee.com/lauradalhausMehr über Katharina:
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    33:41
  • Wie finanzieren wir in Zukunft unsere Gesundheitsversorgung? Ein Appell an die Politik!
    Wie viel ist ein Menschenleben wert? Wie lange ist unser solidarisch finanziertes Sysstem noch tragfähig? Und welche Schritte muss die neue Bundesregierung nun machen?Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in der neuen Folge von “5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel”. Dazu erklärt sie erstmal die explodierenden Kosten in der Medizin, denn laut dem Deutschen Ärzteblatt verdoppeln sich die Kosten für Krebstherapien alle 7 Jahre. Einige Medikamente kosten teilweise mehrere Millionen Dollar. Das wirft natürlich ethische und finanzielle Fragen auf: Wie viele dieser Hochpreis-Medikamente kann sich unser System leisten? Und wie und wer entscheidet, welcher Patient eine Therapie erhält? Dazu kommen starke Strukturprobleme des deutschen Gesundheitssystems, die Laura mit dem in Spanien vergleicht. Außerdem hängen wir stark von ausländischen Fachkräften ab - Parteien wie die AfD gehen aber davon aus, dass wir auch ohne diese klarkommen, weil wir diese Ärzte selbst “produzieren”. Der Zeitraum, bis das möglich ist, liegt auf der Hand. Das Gesundheitssystem würde ohne Fachkräfte aus dem Ausland zusammenbrechen.Außerdem geht es um das Thema Regresse, wofür Laura die Seite “regresswatch” ins Leben gerufen hat. Dort können Ärzte ihre Regresse hochladen.Einige Onkologen berichten über Regressforderungen über 250.000 € - ein massives Risiko für alle niedergelassenen Ärzte. Leider spielte die Gesundheitssystem kaum eine Rolle im Wahlkampf.Laura hat ganz klare Forderungen an die neue Regierung und die/den zukünftigen Gesundheitsminister:in. Außerdem prangert sie noch die zentrale Terminvergabe an, welche die Kassenärztliche Vereinigung (KV) verfolgt. Wenn Ärzt:innen nicht mehr selbst über ihre Termine entscheiden dürfen, wird ihre Freiberuflichkeit in Frage gestellt. Und es gibt noch ein paar Absurditäten: Jede Person bekommt nur 9 Minuten Arztzeit im Quartal - wenn etwas länger dauert, muss es querfinanziert werden. Und warum braucht die AOK 85 Millionen Euro Werbeetat?Folg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausMehr über Laura: https://linktr.ee/lauradalhaus Unterstütz die Mission: https://www.paypal.com/paypalme/podcast5minusoderhttps://buymeacoffee.com/lauradalhaus
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    28:19
  • Notfallmedizin am Limit - Patient oder Fallnummer? | Mit Dr. Moritz Völker
    Wie ist es, in der Notfallmedizin zu arbeiten? Welchen Herausforderungen müssen sich Notärztinnen, Notärzte und der Rettungsdienst stellen? Wie entscheidet man, welche Personen mit ins Krankenhaus kommen und welche nicht?Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in ihrer neuen Folge von “5 Minus - das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel” mit Dr. Moritz Völker, Notarzt und Anästhesist in Weiterbildung. Moritz ist zusätzlich in der Berufspolitik. Dort ist er eigentlich “reingerutscht”, mittlerweile aber Vorsitzender der “Jungen Ärzte” im Hartmann-Bund. Er erzählt, dass er entgegen der Meinung vieler selten Blut an Einsatzstellen sieht, sondern oft auf sozialpflegerische oder soziale Probleme trifft. Eine große Herausforderung: Die Notaufnahmen werden zunehmend mit Patienten belastet, die dort eigentlich nicht hingehören. Auf der anderen Seite sind die Krankenhäuser aber oft überfüllt und es gibt politisch einen Widerspruch zwischen dieser Überfüllung der Krankenhäuser und der Behauptung, es gebe zu viele Krankenhausbetten. Gleichzeitig müssen Krankenhäuser ihre Betten auch füllen, um finanziell überleben zu können. Das passt nicht zum Anspruch einer sinnvollen Versorgung. Die ambulante Versorgung währenddessen ist nicht immer ausreichend gewährleistet und der Medizinische Dienst der Krankenkassen (kurz MDK) beeinflusst durch rigide Vorgaben die Behandlungsprozesse - negativ. Medizinisch sinnvolle Entscheidungen werden dadurch überkompliziert. Auch die Koordination zwischen stationärer und ambulanter Versorung führt zu ineffizientem Ressourceneinsatz. Natürlich haben die beiden Ärzte aber auch Lösungen im Gepäck: KI-basierte Triage-Systeme könnten unnötige Notfallkontakte vermeiden und Ressourcen sparen. Das Gleiche gilt, wenn Notrufleitstellen mehr Optionen hätten, als nur einen Rettungswagen zu schicken. Außerdem wünschen sich die beiden eine stärkere Einbindung von hausärztlichen und sozialen Strukturen in die Notfallversorgung. Vom MDK wünschen sich Ärzte weniger Überregulierung und etwas mehr Praxisnähe. Denn die bürokratischen Anforderungen fördern eine Medizin, die eher juristische Gründe verfolgt. Auch der Dokumentationsaufwand in Kliniken frisst die Zeit, die in der Patientenbetreuung sinniger wäre. Medizin sollte nicht auf wirtschaftlichen Interessen beruhen, sondern auf dem Fokus auf den Menschen. Folg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausUnterstütz die Mission: https://www.paypal.com/paypalme/podcast5minusoderhttps://buymeacoffee.com/lauradalhausHier findest du Moritz auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-med-moritz-voelker/
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    49:08
  • Das Problem mit den Regressen und eine Bürgerversicherung | Mit Dirk Wilmers
    Hausärzte haben eine große Herausforderung: Regresse! Dr. Laura Dalhaus und Dirk Wilmers, die zusammen eine Praxis betreiben, gehen diesem Thema auf den Grund. Denn Regresse sorgen nicht nur dafür, dass Hausärzte auf bürokratischem Weg eingeschränkt werden, sondern hemmen auch junge Medizinstudent:innen, eine eigene Praxis aufzumachen. Das Ergebnis: Der Nachwuchs fehlt und die Versorgung wird schlechter. Außerdem diskutieren die beiden eine mögliche Bürgerversicherung, die von der Politik gerne in die linke Ecke gestellt wird.Folg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausUnterstütz die Mission: https://www.paypal.com/paypalme/podcast5minusoderhttps://buymeacoffee.com/lauradalhaus
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    33:09

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5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel. Das Gesundheitssystem kollabiert und das hat Konsequenzen. Darüber spreche ich mit Menschen, um Ideen und Lösungswege zu entwickeln. Denn Politik hat leider in den letzten 20 Jahren bewiesen, dass sie es aus unterschiedlichen Gründen nicht kann. Wir starten einen Versuch. https://linktr.ee/LauraDalhaus
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