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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr...

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  • Nicht das schlechteste Vorbild
    Neun Monate vor dem Fest der Geburt des Herrn wird das Fest der Verkündigung gefeiert: der Tag, an dem der Engel zu Maria gesandt wurde und ihr verkündete, dass sie zur Mutter des Messias, des Gottessohnes, erwählt war.Der Engel begrüßt Maria als die "Begnadete" – also von Gott besonders ausgewählte und darüber erschrickt sie sehr. Und sie überlegt sehr gründlich, was das denn zu bedeuten hat.Dann wird ihr angekündigt, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen soll, dem sie den Namen Jesus geben soll, der groß sein wird und Sohn des Höchsten genannt werden soll, der, der den Thron des Hauses David übernehmen wird und dessen Herrschaft kein Ende haben wird. Jeder von uns würde verstehen, dass sie von einer solchen Ankündigung wie erschlagen wäre und sprachlos und verwirrt und ängstlich.Aber Maria ist es nicht, sondern fragt in Ruhe nach, wie das geschehen soll, da sie noch nicht verheiratet ist. Der Engel erläutert ihr, dass es keine normal gezeugte Schwangerschaft nach menschlichem Maß sein wird, sondern dass der Geist Gottes mit seiner Kraft in ihr Mensch werden wird und das Kind deshalb heilig und Sohn Gottes genannt werden wird.Und trotz dieser Erklärung gehen der jungen Frau garantiert blitzschnell tausend Gedanken durch den Kopf. Sie weiß genau, dass sie davon kaum jemandem erzählen kann, dass sie ihren Eltern ziemlichen Kummer zumuten wird und ahnt, dass es auch ihr Josef zunächst nicht verstehen wird. Und was noch viel schlimmer ist, sie weiß genau, wenn ihre Schwangerschaft sichtbar wird, wird sie, weil sie nicht verheiratet ist, nach dem Gesetz gesteinigt, also auf sehr brutale Weise ums Leben gebracht werden.Und trotz all dieser schlimmen Zukunftsaussichten sagt sie dem Engel zu, dass alles nach seiner Ankündigung geschehen soll.Das macht wiederum uns sprachlos, weil wir ein so anderes Marienbild im Kopf haben, dass über die Jahrhunderte gepredigt und verkündet worden ist. Sie ist also auf keinen Fall die liebe und brave, demütige und fromme Ja-Sagerin, die ja eigentlich keine Wahl hat. Nein, sie ist eine starke Frau, die tatsächlich mehr den Ankündigungen und Zumutungen dieses Gottes vertraut als den Katastrophen, die das für ihr eigenes Leben mit sich bringen könnte. Und viele von uns, die die vielen schlimmen Episoden aus dem Leben Marias kennen, ahnen das auch. Und "Magd des Herrn" heißt in diesem Fall, dass sie ihr Leben auf die Zusagen Gottes setzen will, egal was kommt.Das ist nicht das schlechteste Vorbild.
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    3:25
  • Wenn Reden zu wenig ist
    Wir haben gestern mit dem dritten Fastensonntag die nächste Phase der Fastenzeit begonnen. Diese Zeit ist immer wieder die besondere Zeit, um auf Grundlagen unseres Handelns als Christen zu schauen. Barmherzigkeit als das etwas aus der Mode gekommene Wort - für dieses Handeln wird am deutlichsten im Matthäusevangelium beschrieben. Da heißt es: "Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mir Kleider gegeben. Ich war krank, und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen."Aus diesem Text haben sich von Anfang des Christentums her die sieben leiblichen Werke entlehnt. Das ist das ganze Hilfs-Spektrum unseres Lebens, wenn wir in Not sind: - wer hungert, braucht keine frommen Worte und guten Trost, sondern Essen, - wer durstig ist, braucht keine Lebensberatung, sondern genug zu trinken für Leib und Seele,- wer in der Fremde strandet, braucht keine Unterrichtsstunden über die Vorzüge des Landes, sondern Unterkunft und Aufnahme, - wer nackt ist, braucht keine moralischen Vorträge, sondern passende Kleidung, - wer krank ist, braucht erstmal keine Lehrfilme über Gesundheitsberatung, sondern Pflege, Hilfe und Medikamente, - wer im Gefängnis sitzt, braucht keine erhobenen Zeigefinger, sondern Besuch und Kontakt und Beziehung,- und für die Toten braucht es eine würdevolle Begleitung auf dem berühmten letzten Weg, weil er und sie niemals ihre Würde verlieren.Bei den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit wird ganz leicht ganz deutlich: nicht reden, sondern tun ist dran und erste Hilfe zum Leben und Überleben.
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    2:42
  • Mit wenig viel erreichen!
    Auf dem Weg nach Bonn mit dem Auto habe ich ziemlich gut in der Zeit gelegen und war schon vorfreudig, dass ich zu meinem Termin überpünktlich da sein würde. Mein Navi hat mir noch 15 Kilometer angezeigt. Für diese 15 Kilometer habe ich dann aber 30 Minuten gebraucht. Und hinter mir, ein riesig wirkender LKW, der bei jedem Bremsmanöver gefühlt auf mein kleines Auto aufgefahren ist.Und ich hatte die Hoffnung, dass sein Fahrer munter und ausgeschlafen ist und mit voller Konzentration dieses nervige Stopp and Go fahren kann. Dann ist er abgebogen und eine junge Frau mit Kopftuch in einem Kleinwagen fährt jetzt hinter mir. Und immer wenn ich aufschaue und sie im Spiegel sehe, lächelt sie und nickt mir zu. Ich lächle zurück und wir spielen dieses Freundlichkeitsspiel solange, bis ich abbiegen muss. Ein bisschen war es wie ein verschmitztes: wir Schleierträgerinnen achten aufeinander. Manchmal hängt tatsächlich das eigene Wohl oder Wehe und das der Menschen an unserem Weg, an ganz alltäglichen Dingen: ausgeschlafene und muntere Verkehrsteilnehmer, ein freundliches Lächeln und ein aufmunterndes Nicken. Der oft so hektische Straßenverkehr und Berufs– und Lebensalltag sind für niemanden immer besonders leicht. Aber es trotzdem relativ leicht, sich gegenseitig die Last leichter zu machen, sie tragen zu helfen. Das erscheint so easy und mancher denkt jetzt vielleicht: dass es doch eher die großen und heroischen Entschlüsse und Taten sind, die einem Menschen das Leben retten, eine Kirche zur Umkehr zwingen, einer Gesellschaft den Ruck zum Guten verordnen. Ich merke, dass es eher die vielen täglichen kleinen Taten und Gelegenheiten sind, die einander spürbar helfen und die Last des Lebens leichter machen. "Einer trage des Anderen Last" so erfüllt ihr Christi Gebot.
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    2:43
  • Auf Felsen gebaut
    Gestern haben wir ein großes Fest gefeiert. Am Fest des heiligen Josef haben wir hier in Olpe nach vier Jahren Bauzeit die neugestalteten Räume unseres Mutterhauses gesegnet. Mit einem Wortgottesdienst in der Mutterhauskirche mit allen Schwestern, den Vertretern der vielen Baufirmen und Gewerke und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer gemeinnützigen Gesellschaft, die die Werke unserer Ordensgemeinschaft weiterführen und immer weiter ausbauen.Das Evangelium, das wir ausgesucht hatten, war das Gleichnis vom klugen Bauherrn, der den Boden tief aushebt und das Fundament auf den Felsen setzt. Und als Sturm und Fluten kamen, konnten sie dem Haus nichts anhaben, weil es auf einen Felsen gebaut war. Beim Zuhören fiel mir natürlich ein, dass ich mal mit einem Hausmeister bis in den tiefsten Keller geklettert bin, weil er mir zeigen wollte, dass das Mutterhaus tatsächlich auf Fels gebaut ist.Was ist bei uns, bei mir, bei Ihnen auf Felsen gebaut? Ist unser Christsein, unser Getauftsein, unser Katholischsein standsicher und felsenfest gebaut? Und worauf? Auf gute Traditionen oder auf gute Erziehung zuhause oder auf gemeinsames Begehen aller Feste und Feiern unserer Kirche? Oder ist es tatsächlich auf Jesus Christus gebaut. Auf seine gute Botschaft vom liebenden Gott, der uns durchs Leben begleitet und leitet und in allen Höhen und Tiefen mit uns unterwegs ist? Ich hoffe es für mich und Sie und uns alle sehr. Und dann können die Stürme, die uns zur Zeit bewegen, die Krisen und Kriege um uns in der Welt toben, wir werden nicht untergehen und das Haus unseres Glaubens wird nicht einstürzen.Nach dem Wortgottesdienst sind wir in zwei großen Prozessionen durchs Haus gezogen und haben die neuen Räume gesegnet, bestaunt und angeschaut und danach – nach gut katholischer Art – mit allen zusammen im großen Speisesaal gegessen und getrunken, weil Speise und Trank Gottes Gabe ist und Leib und Seele zusammenhält.
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    2:57
  • Wenn der heilige Josef sich um die Rechnung kümmert
    Heute feiern wir mit der Kirche das Fest des Heiligen Josef. Viele Ordensgemeinschaften stehen unter seinem Patronat und ich habe hier eine der vielen überlieferten Geschichten unserer Schwestern, die das unglaubliche Vertrauen unserer Gründerin in den Heiligen Josef so schön beschreibt.eute Mutter Theresia Bonzel begann mit ihren Schwestern das Mutterhaus zu bauen, in dem ein Waisenhaus, eine Kirche, das Noviziat und ein Exerzitienhaus untergebracht werden sollte. Der Bau begann, aber die Bauarbeiten waren teuer und manchmal wusste sie nicht, wie sie die Rechnungen bezahlen sollte. Mutter Theresia hatte ein großes Vertrauen zum heiligen Josef, der ja von Beruf Zimmermann gewesen war. Also betete sie immer wieder und bat ihn um seine Hilfe. Eines Tages, als mal wieder kein Geld in der Kasse, aber eine hohe Baurechnung zu bezahlen war, hatte sie keine Idee, was sie machen sollte. Sie nahm die Rechnung, ging zur Statue des Hl. Josef in der Kirche, schob die Rechnung unter den Sockel und bat ihn, sich um die Rechnung zu kümmern. Und schon hatte sie das Anliegen vergessen und sich anderen aktuellen Problemen zugewandt. Am nächsten Tag kam ein Mann und gab, ohne seinen Namen und seine Adresse zu verraten einen Umschlag ab und sagte, man sollte den Umschlag Mutter Theresia geben. Sie bekam also den Umschlag, schaute hinein und fand genau den Betrag den sie brauchte, um die Rechnung zu bezahlen. In großer Dankbarkeit bestimmte sie dann, dass alle Schwestern in ihrem Namen den hl. Josef tragen sollten. Und so heiße auch ich heute: Sr. Maria Katharina vom heiligen Josef. Wenn wir diese schöne Begebenheit erzählen, weiß man immer genau, was die meisten denken: "Oh, klappt das heute auch noch?" Und dann antworte ich manchmal: Wenn Ihr Vertrauen in die Hilfe des Heiligen Josef so groß ist, wie das unserer Gründerin, dann könnte es klappen.
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    2:45

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