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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr...

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  • Von Oligarchen und Heiligen
    Der Noch-Präsident hält seine Abschiedsrede an die Nation und warnt vor diesem neuen Typen von Oligarchen, die unfassbar reich sind und glauben, Politik mit Geld machen zu können. Der zukünftige Präsident hat in den Wochen seit seiner Wahl mit Ideen sich neue Länder ins Land einzuverleiben, schon dermaßen viel Unruhe gestiftet, dass man mit Angst und Sorge in die Zukunft schaut. An einen völlig anders tickenden Menschen denken wir in der Kirche heute: Antonius, der Mönchsvater, geboren 251 in Kome in Mittelägypten, war der Sohn wohlhabender christlicher Eltern. Nach deren Tod hat er seinen Besitz verschenkt und sich in die Wüste zurückgezogen, um für Gott zu leben. Sein Ruhm hat sich dort aber sehr schnell verbreitet, weil er ein so klares Denken hatte, ein solch geistvoller Mensch geworden war, dass viele Menschen gekommen sind, um ihn um Rat zu bitten und um sein Gebet. Oder wollten bei ihm lernen, wie auch sie als Geistliche und Asketen leben konnten. Sie haben gespürt, dass dieser Mann ernst gemacht hat mit dem, was ihn einmal gepackt hatte: die Anfrage Gottes an ihn und seine radikale Antwort. Und er wurde kein weltfremder Asket und komischer Heiliger, sondern einer, der die Fragen und Themen der Menschen, der Politik und der Länder kannte und eine sehr energisch eigene Meinung dazu hatte. In allen christlichen Religionen wird er heute gefeiert und dient immer noch vielen Menschen als Vorbild.  Aber auch mit den Mächtigen seiner Zeit, mit Kaiser Konstantin und seinen Söhnen wechselte er Briefe und beriet sie in Staatsangelegenheiten. Gegen Ende seines Lebens verließ er nochmals die Wüste, um in Alexandrien gegen die Irrlehre des Arius zu predigen. Antonius gewann dadurch Bedeutung, dass er einzelne Einsiedlergemeinden zusammenführte, denen er durch sein Leben und durch seine Weisungen zum Vorbild wurde. Daher wird er mit Recht "Der Große" genannt. Wir haben immer die Wahl zwischen dem Guten und dem Bösen und tragen immer selbst die Verantwortung für unser Tun vor Gott und für die Menschen.
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    3:12
  • Maikühl
    Vorgestern kam am frühen Morgen einer unserer Laudes-Mitbeter zur Haustür herein und meinte strahlend: Es ist etwas Maikühl heute. Wieviel Grad sind es denn? war meine Frage zurück. Nun, es sind Minus 13 Grad und es ist herrlich draußen, seine Antwort. Ja genau, es ist sehr unterschiedlich, wie wir Dinge wahrnehmen oder damit umgehen.Wie zum Beispiel unsere indische Mitschwester. Sie ist in der Ausbildung zur Krankenschwester. Die Schule ist mit dem Bus nur knapp 10 Minuten entfernt im nächsten Dorf. Aber der Bus ist am Nachmittag nach Schulschluss nicht gefahren wegen Schnee, Eis, Kälte, Personalmangel oder was auch immer. Unsere Schwester und noch weitere Schülerinnen, die nach Olpe zurück wollten, sind also gelaufen. "We made a rosaryprocession", war ihr trockener Kommentar. Also wir haben eine Rosenkranzprozession gemacht. Ganz einfach eben. Wenn kein Bus fährt, läuft man bei minus 6 Grad, auch wenn man indische Temperaturen um plus 30 Grad eher gewohnt ist. Und man betet den Rosenkranz dabei. Ganz einfach. Und dann habe ich ihr erzählt, dass ich vor meinem Eintritt immer zu meinem Krankenhaus die drei Kilometer bergauf und nach der Schicht bergab gelaufen bin und unterwegs den Rosenkranz gebetet habe.Ein bisschen habe ich mich ertappt gefühlt, weil ich das schon lange nicht mehr tue – das Laufen zu einem Termin oder ins Mutterhaus und dabei den Rosenkranz beten. Ich fahre mit dem Auto, weil es objektiv schneller geht. Und subjektiv? Oder spirituell? Daran hindert uns, glaube ich, schon unser rationell gewordenes Leben und Denken. Aber Spiritualität bedeutet, dass alles, was ich im Alltag tue, geprägt ist von meinem Glauben. Beten ist immer – pflegte eine meiner alten Mitschwestern zu sagen – ob Putzen, ob Kochen, im Dienst im Büro, bei allem. Weil wir es nicht trennen sollten – weil Leib und Seele eins ist und erst durch unser Tun und Lassen deutlich wird, ob ich an einen guten und menschenliebenden Gott glaube.Und dann kann minus 13 Grad wunderbar Maikühl sein und ein paar Kilometer nach Hause laufen eine gut genutzte Möglichkeit, zusammen zu beten und sich warmzulaufen und das sonnige Traumwetter dabei zu genießen.
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    3:01
  • Er hat dich stets behütet!
    Heute wird Birgit beerdigt. Fit und vital und munter wird sie plötzlich heimgerufen zu Gott. Sie ist eine außergewöhnliche Frau. Fast ihr ganzes berufliches Leben hat sie in Einrichtungen unserer Ordensgemeinschaft gearbeitet. Im Kinderheim Josefshaus, im Kindergarten und dann später mehr als 25 Jahre als pädagogische Leiterin unseres Kinderhospizes Balthasar. Sie war eine zarte und sehr warmherzige Frau deren Dienst an Kindern und Jugendlichen ihr Berufsleben erfüllt hat. Und sie hat den Dienst der Trauerbegleiterin forciert und Weiterbildungskurse dazu angeboten und geleitet. Seit vielen Jahren ist sie mit uns Schwestern herzlich verbunden und hat manchmal verwundert geäußert, dass sie irgendwann verpasst hat, bei uns einzutreten. Und wir sind viele Jahre lang mit Jugendlichen und mit Birgit nach Assisi gefahren. In der Stadt von Franziskus und Klara hat sie ihre Leidenschaft fürs Franziskanische entdeckt und besonders für Klara. Zunächst war sie nicht sehr angetan von ihr und hat irgendwann entdeckt, dass nur die Darstellung in frommen Büchern so falsch war, in der Klara als fromme Nonne hinter Klostermauern beschrieben worden war. Sie hat sich so hineinversetzt in diese Frau und das Leben der Schwestern in San Damiano, dass sie zu einer Expertin für Klara und das Leben dort geworden ist. In Vorträgen und Einkehrtagen hat sie uns viel Neues vermittelt und eine aktuellere Sicht und eine Begeisterung, die bis heute anhält. Nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben hat sie losgelegt mit all den Dingen, die ihr auch immer schon am Herzen gelegen haben. Mit unendlich vielen Frauen hat sie in Elspe hier im Sauerland den ersten Klaraweg in Deutschland angelegt mit Stationen zum Leben der Klara für heute. Viele tausend Menschen gehen jedes Jahr diesen Pilgerweg und werden angesteckt von dieser Begeisterung für eine der prägenden Frauen in unserer Kirche. Auf der Traueranzeige der Angehörigen für Birgit steht das wunderbare letzte Wort der Heiligen Klara an ihre eigene Seele: "Geh hin in Sicherheit, denn du hast ein gutes Reisegeleit. Geh hin, der dich erschaffen hat, hat dich geheiligt. Er hat dich stets behütet wie eine Mutter ihr Kind und dich mit zärtlicher Liebe geliebt."
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    3:09
  • Eine sehr tiefsinnige Rechnung
    Am Sonntag war hier in Olpe der Abschlussgottesdienst der Sternsingeraktion dieses Jahres. Mit dem Einzug der vielen Sternsingerkinder und Jugendlichen, den Sternen und den vielen schönen Gewändern war es eine Pracht. Kyriegebete aus dem Mund von Kindern klingen anders und gehen ins Herz. Und bei der Predigt hat der Pastor die Kinder gefragt, wie denn der Ablauf der Segnungen an den Häusern war und dann, was sie an die Haustüren geschrieben oder geklebt haben. Die Antwort eines pfiffigen Kindes hat die volle Kirche in Heiterkeit versetzt. Es hat gesagt: Wir haben angeklebt zwanzig + c + m + b = fünfundzwanzig.Es war zu schön und eine sehr tiefsinnige Rechnung. Man nehme also die 20 des Jahrhunderts, addiere dazu "Christus mansionem benedicat", dass Christus dieses Haus segne, dann kann nichts Besseres dabei herauskommen als ein gesegnetes Jahr 25. Traumhaft. Und dann war ja noch der weiterführende Spruch: Christus segne dieses Haus und alle, die da gehen ein und aus. Und auf die Frage, wer denn da ein- und ausgeht, kamen viele Antworten: die Familie selber, Nachbarn, Freunde, Postbote, Schornsteinfeger und so weiter und das letzte Kind bemerkte trocken: und der Glasfaser und meinte damit die Teams, die seit Wochen die Anschlüsse der Glasfasernetze in den Straßen erledigen. Und wieder große Heiterkeit bei den Gottesdienstfeiernden.Es werden also alle gesegnet, egal was sie tun und machen und bringen und holen. Auch der Glasfaser, der dafür sorgt, dass die Verbindungen ins Internet schneller, die Bilder deutlicher und die Arbeit fürs Homeoffice rationeller wird.Vor mir in den Bänken haben Eltern gesessen, denen man angemerkt hat, dass sie nicht so oft im Gottesdienst sind und etwas unsicher waren, was sie wann machen sollen und dann immer suchend nach links und rechts geschaut haben. Wenn bei ihnen aus diesem Gottesdienst hängen bleibt, dass alles unter Gottes Segen steht, was in diesem Jahr geschieht und auch der Glasfaser den Segen bekommt, dann war es die beste Botschaft, die sie bekommen konnten. Den Kindern und Gott sei Dank.
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    3:02
  • Wer nicht arbeitet, soll nicht essen?!
    Der Alltag hat uns wieder. Mit dem Fest der Taufe Jesu, endet liturgisch gesehen, die Weihnachtszeit. Und gleich heute früh ist die Lesung sehr alltäglich, aber sofort auch herausfordernd. Da geht es im Brief des Paulus an die Thessalonicher unter anderem darum: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Alle sollen in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen und ihr selbstverdientes Brot essen. Nein, nein, keine Sorge. Es geht nicht um Arbeitssuchende, um Kranke oder Arbeitsunfähige. Es geht um die, die nicht arbeiten WOLLEN. Die ein unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten. Die Ermahnungen des Paulus haben damit zu tun, dass in den jungen Gemeinden seiner Zeit Tendenzen da waren, auf die Wiederkunft Jesu zu warten und sich nicht mehr um das alltägliche Leben zu kümmern. Aber die Wiederkunft Jesu wird sich ereignen, während wir mit dem Alltäglichen beschäftigt sind: das Brot und alles was wir brauchen verdienen, uns um die Kinder, die Kranken, die Alten kümmern, das Haus, die Wohnung, das Feld bestellen und was alles unseren Alltag ausmacht. Das ordentliche Leben bedeutet, in der Ordnung leben, die ein gutes Miteinander in der Gesellschaft möglich macht. Paulus ermahnt die Christen, so zu leben. Er gebietet im Namen Jesu Christi des Herrn. Das hat bis heute eine Ausstrahlung auf das Umfeld in dem wir leben. Selbst in tiefen DDR-Zeiten waren die hauptsächlich katholischen/christlichen Orte, Dörfer und Städte anders: aufgeräumt, gepflegt und schön gestaltet, das Zusammenleben enger und von nächstenliebender Sorge geprägt.  "Ihr aber, Brüder und Schwestern werdet nicht müde, Gutes zu tun“ ist die letzte Aufforderung unserer Lesung. Tut, was dran ist und was von euch verlangt ist. Aber darüber hinaus tut Gutes für Eure Brüder und Schwestern und werdet darin nicht müde. Los geht’s!
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    2:46

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