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Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wi...
Wir sind zu Besuch im Plasmazentrum Wiener Neustadt. Hier werden im Jahr ungefähr 24.000 Liter gespendet, das sind rund 30.000 Spenden, die hier pro Jahr abgegeben werden. In dieser Stunde im Plasmazentrum passiert aber viel mehr als dass Blut über eine Armvene abgezapft und in einen speziellen Prozess, die Plasmapherese, eingeschleust wird.
Zentrumsleiter Albert Pretor: „Wir haben Spender, die teils seit Jahrzehnten zu uns kommen. Die sind wie Familienmitglieder. Natürlich entstehen dadurch Freundschaften, man tauscht sich über Privates aus, wenn man viel Zeit nebeneinander liegend verbringt." In einem Fall blieb es nicht beim Plaudern, es wurde geheiratet. Die Ehe hat bis heute gehalten, verrät Pretor, der darauf hofft, dass die Zahl der Spender bald wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. An Ulrike Rumpler soll es nicht scheitern. Die langjährige Hilfswerk-Mitarbeiterin spendet seit vielen Jahren. „Das ganze Team so super nett."
Dr. Leiterin Romana Darabant ist die ärztliche Leiterin in Wiener Neustadt, wir werden sie in einer weiteren Folge noch näher kennenlernen. Sie unterstreicht die Bedeutung der Plasmaspende: "Ein Hämophilie-Patient braucht 1.200 Spenden pro Jahr, damit er ein Jahr beschwerdefrei durchs Leben kommt."
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17:15
Himmel oder Hölle? Für Birkenpollen-Allergiker wird 2025 irgendwas dazwischen
Der Österreichische Polleninformationsdienst hat seine Pollenprognose abgegeben. Soweit schon ablesbar. Hasel und Erle sind bereits im Abklingen, die Birkenblüte im Osten Österreichs steht unmittelbar bevor, der Höhepunkt wird Anfang April erreicht.
Lukas Dirr ist spezialisiert auf die Phänologie, auf den Entwicklungszustand der Pflanzen. Er hat festgestellt, dass „es heuer es zumindest so wirkt, als wären die Birken weniger mit Kätzchen behangen als in den vergangenen Jahren. Wir gehen davon aus, dass die Gesamtpollenmenge geringer ausfallen wird als in den vergangenen Saisonen, was aber nicht heißt, dass die Allergiker mit weniger Belastungen rechnen müssen, da auch wenig Pollen intensive Belastungen hervorrufen kann, aufgrund des Allergengehalts der Pollenkörner". Warum das so ist, erläutert Markus Berger, Leiter des Polleninformationsdienstes: „Die Birke folgt einem Zweijahresrhythmus. Im ersten Jahr steckt sie viel Energie in die Fortpflanzung, im zweiten Jahr regeneriert sie sich." Einen Birkenpollenhimmel für Allergiker gebe es nicht, die Hölle schon, aber nicht heuer.
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5:19
So liebt Österreich: vom ersten Mal bis zur Polyamorie
Mehr als 6.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden viele pikante Fragen gestellt. Herausgekommen ist der neue Sexreport von Marktagent in Kooperation mit Puls4. Und herausgekommen sind auch tatsächlich einige Überraschungen.
Zumindest für Moderatorin Jasmin Altrock. Ein Thema, das die Radiomacherin persönlich sehr spannend findet, ist das Durchschnittsalter, in dem junge Menschen das erste Mal Sex haben. Das ist nämlich nach oben gewandert. Genauer gesagt liegt es bei 17,4 Jahren.
Sexualtherapeutin und Ärztin Dr. Claudia Wille-Helbig überrascht das nicht. Interessant sind aber die Gründe dafür: Social Media und die Pornoindustrie.
Mit dem Dopamin-Ausstoß, der von Likes oder Followerzahlen ausgelöst wird, kann Sex nicht mithalten, sagt die Expertin. Und Pornos, die immer früher konsumiert werden, haben zu einer tiefen Verunsicherung der Jugendlichen geführt.
Der Sexreport deckt auf: Außereheliche Affären sind hierzulande keine Seltenheit. 22% geben an, schon fremdgegangen zu sein. Bei den Befragten über 40 hat sogar jeder und jede Dritte angegeben, nicht immer treu gewesen zu sein. Hauptgrund dafür? Kurz und bündig: Wir sind nicht monogam veranlagt, die Österreicher entdecken polyamore bzw. offene Beziehungen für sich.
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22:01
Was plant die österreichische Dreierkoalition für Ärztinnen und Ärzte?
Gezählte 335 Zeilen auf sieben dicht bedruckten Seiten – darin steht, was die Koalition in Sachen Gesundheit und Pflege in den nächsten Jahren tun will. Es sind Hunderte von Maßnahmen. Wir bringen hier eine Bewertung der für Ärztinnen und Ärzten wichtigsten Vorhaben. Josef Broukal spricht dazu mit dem Gesundheitsökonomen Thomas Czypionka.
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6:56
HPV-Impfung bis zum vollendeten 30. Lebensjahr kostenlos nachholen
HPV, das humane Papillomavirus, wird vorwiegend durch Sexualkontakte übertragen. Was dann weiter passiert, hängt auch von den Sexualpraktiken ab, also vaginal, anal und oral. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Krebs-Manifestationen: Krebs im Urogenitaltrakt, aber es gibt eben auch Analkarzinome und eine zunehmende Anzahl von Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Bereich. Das sagt Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der MedUni Wien.
Anlass unseres Treffens war der Welt-HPV-Tag am 4. März. Alles, was an diesem Tag passiert, soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen und Vorsorge im Kampf gegen HPV-bedingte Krebsarten stärken. In Österreich wird die HPV-Impfung kostenlos bis zum vollendeten 30. Lebensjahr angeboten – bis Ende 2025.
Idealerweise sollte die Impfung zwischen 9 und 11 Jahren erfolgen. In diesem Alter entwickelt der Körper eine besonders starke Immunantwort, um krebsauslösende HP-Viren unschädlich zu machen.
Obwohl HP-Viren Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten (Scheide, Vulva, Penis, Darmausgang und Mund-Rachen-Raum) verursachen können, sind immer noch zu wenige Menschen davor geschützt. Und das wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Denn das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Zervixkarzinom schnell, nämlich bis 2030, zu eliminieren sei „illusorisch", sagt Wiedermann-Schmidt.
Apropos WHO. Die neue US-Regierung von Donald Trump hat den Ausstieg verkündet, was Experten wie Wiedermann-Schmidt große Sorgen bereitet: „Gerade das Impfprogramm in Amerika plus die sogenannte Surveillance von Infektionserkrankungen war ausgezeichnet und war immer federführend und vorbildgebend für die restliche Welt."
Zum Welt-HPV-Tag gibt es für Mitarbeiter und Studenten der MedUni weiter die Gratis-Impfung. Kleiner Bonus: Die Impfpässe der Impflinge werden überprüft und nach Lücken durchforstet.
Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.