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"Literatur wird Oper"

Podcast "Literatur wird Oper"
Gabriele Leucht/Marcus Weible
Wir stellen Werke aus verschiedenen Literaturgattungen und ihre musikdramaturgische Umsetzung in der Welt der Oper vor. Der Zuhörer darf gespannt sein!

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  • "Satire wird Oper": Leonard Bernstein "Candide"
    "Nach dem Stoff von Voltaire erzählt „Candide“ die absurd-schräge Geschichte des einfach gestrickten Titelhelden, der eine gewisse Cunigonde liebt, die im Krieg verschleppt wird. Auf der Suche nach der Liebsten reist Candide quer durch die Welt und erlebt Reichtum und Dekadenz, Inquisition, Pest und Syphilis. Kurzum, das pralle Leben, das ihm die Naivität und den Optimismus austreibt. Voltaire wandte sich mit „Candide oder der Optimismus“ gegen den deutschen Philosophen Leibniz und dessen Postulat, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Er reflektierte damit die Erfahrungen des Siebenjährigen Krieges und des verheerenden Erdbebens, das 1755 Lissabon dem Erdboden gleich machte und arbeitete sich mit scharfer Feder an Adel, Kirche und der Inquisition ab.Bernstein und die Dramatikerin Lilian Hellman, die das Buch schrieb, empfanden im politischen Klima der McCarthy-Ära Voltaires Kritik als höchst aktuell und verstanden „Candide“ auch als künstlerische Abrechnung." (Regine Müller, "Die deutsche Bühne", 18.01.2024)
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    10:36
  • "Erzählung wird Oper": Peter Iljitsch Tschaikowski "Pique Dame"
    "Die Oper "Pique Dame" gilt als Tschaikowskis großartigstes Bühnenwerk. Das hervorragende Textbuch nach Puschkins Novelle ermöglichte die Zeichnung markanter Charaktere, insbesondere die gespaltene Persönlichkeit des Herrmann könnte geradezu von Dostojewski entworfen sein. Schon die Petersburger Uraufführung wurde zu einem großen Erfolg, der sich rasch in alle europäischen Länder verbreitete."(Dieter Zöchling, "Die Oper)
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    14:10
  • "Roman wird Oper": Lorin Maazel "1984"
    "Ein Buch als geistige Waffe: Orwell hat unser politisches Bewusstsein so nachhaltig geprägt, dass sein Roman zu einer sich selbst verhindernden Prophezeiung geworden ist; er leistet einen entscheidenden Beitrag, zu verhindern, dass das, was er beschreibt, über uns kommen kann." (Daniel Kehlmann, NACHWORT ZU GEORGE ORWELL, 2017)"Orwells geniale Vision: die Aktualität heutiger sozialer Probleme, die angesprochen werden, die "objektive" Intensität, die Orwell in den dramatischen Momenten kreiert, und vor allem die herzzerreißende Liebesgeschichte zwischen den zwei Hauptfiguren, Julia und Winston. Ein ideales Ausgangsmaterial für eine Oper." (Lorin Maazel, 2005)
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    14:40
  • „Biographie wird Oper“: Hans Pfitzner „Palestrina“
    „Ich hörte Hans Pfitzners musikalische Legende „Palestrina“ dreimal bisher, und merkwürdig rasch und leicht ist mir das spröde und kühne Projekt zum vertrauten Besitz geworden. Dies Werk, etwas Letztes und mit Bewusstsein Letztes aus der schopenhauerisch – wagnerischen, der romantischen Sphäre, mit seinen dürerischen – faustischen Wesenszügen, seiner Mischung aus Musik, Pessimismus und Humor (...)“ (Thomas Mann, Betrachtungen eines Unpolitischen“, 1918)Hans Pfitzner (* 05.05.1869 – 22.05.1949)Der in Moskau geborene Hans Pfitzner entwickelte sich zu einem der bedeutendsten deutschen Dirigenten, Lehrer und Komponisten des 20. Jahrhunderts. Musikalisch stand er den Frühromantikern nahe, gelangte aber zu einer sehr individuellen, charaktervollen Tonsprache. Politisch ist Hans Pfitzner nicht unumstritten. Durch alle seine Schriften zieht sich die Sorge um die Verfallserscheinungen in der Musik, die er „Futuristengefahr“ nennt. Hans Pfitzner schrieb Opern, Chor-, Orchester- und Kammermusikwerke. Sein ausgedehntes literarisches Werk umfasst mehrere Bände.
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    18:26
  • "Gedicht wird Oper": Werner Egk "Peer Gynt"
    „Ein hartes Theaterstück, gleich rücksichtslos gegen Bühne und Publikum, szenisch kaum zu realisieren mit einem Personenverzeichnis von siebenundreißig Rollen (…) Ibsens Meisterwerk lässt sich weder stofflich noch theatralisch noch auch stilistisch in die Form einer Oper pressen, wenn man es nimmt, wie es ist, außer man beabsichtigt ein in mehrere Abende zerlegbares Opernungeheuer zu schaffen, wie den „Ring“...“ (Werner Egk)In der neunten Folge der Rubrik "Literatur wird Oper" besprechen wir Henrik Ibsens dramatisches Gedicht „Peer Gynt“. Der Autor schrieb dieses monumentale Werk 1867 im Alter von 39 Jahren in Italien. Im Zentrum der Dichtung steht der norwegische Bauernsohn Peer Gynt, einer der meist – interpretierten Charaktere des modernen Theaters. Werner Egk (* 17.05.1901 – 10.07.1983)Der Schüler Carl Orffs arbeitete seit 1929 für den Bayerischen Rundfunk. Seinen künstlerischen Durchbruch erzielte er mit der 1936 uraufgeführten Oper „Die Zaubergeige“. 1936 wurde Egk Kapellmeister an der Berliner Staatsoper und schuf in dieser Zeit sein berühmtestes Werk, die Oper „Peer Gynt“. Nach dem Kriegsende spielte Werner Egk, als „Komponist des Wiederaufbaus“ lange Jahrzehnte eine wichtige Rolle im deutschen Musik- und Kulturbetrieb.
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    18:06

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Über "Literatur wird Oper"

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