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Die Kirche kümmert sich um ihre Gläubigen, und die Heiligen spielen dabei eine große Rolle. Noch vor den Zeiten, in denen man sich zum Beispiel einen Ehemann übers Internet finden konnte, gab es selbstverständlich einen Heiligen, den man zu diesem Zweck anrufen konnte. Man kann eigentlich immer noch. Und zwar wendet man sich dann an Castulus. Verraten und gefoltertDieser hat im 3. Jahrhundert in Rom gelebt. Seinem Namen nach zu schließen war er freigelassener Sklave. Er war am Hof Kaiser Diokletians in einer gehobenen Position tätig. Dieser rief eine Christenverfolgung aus. Castulus war Christ und stellte sein Haus für Messen zur Verfügung. Er soll auch missionarisch tätig gewesen sein. Das ging nicht lange gut. Castulus wurde verraten, gefoltert und in eine Grube gestoßen, die anschließend mit Sand zugeschüttet wurde. Deshalb wird er mit einem Spaten in der Hand dargestellt.Schutz vor Blitz und PferdediebenSeine Witwe Irene pflegte der Legende nach später den von Pfeilen durchbohrten Sebastian gesund.Er wird vor allem zum Schutz vor Blitz und Pferdedieben angerufen, aber eben auch, um einen Ehemann zu finden. Warum war nicht herauszufinden, aber egal, Hauptsache, es wirkt.
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19. März: Heiliger Josef
Ich kenne Pfarrer, die ständig Geld für ihre Pfarren auftreiben und sagen: „Das macht der heilige Josef.“ Josef, wahlweise als Jesu Ziehvater oder Bräutigam Mariens bezeichnet, ist als Alleinverdiener nämlich dafür zuständig, dass immer genug Geld im Haus ist. Viel weiß man von ihm nicht, deshalb ranken sich allerlei Legenden um ihn. Im Neuen Testament ist von ihm kein einziges Wort überliefert.Schweiger und TräumerEr gilt deshalb als Schweiger. Er gilt auch als Träumer, ähnlich wie Josef aus dem Alten Testament. Alles Wichtige erfährt er im Schlaf: dass Maria vom Heiligen Geist und nicht von einem anderen Mann schwanger ist und dass er vor Herodes schleunigst nach Ägypten fliehen soll. Seinen letzten Auftritt hat er beim zwölfjährigen Jesus im Tempel.Danach verschwindet er. Da man nicht annahm, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte, vermutete man, dass er früh gestorben war. Warum? Vielleicht war er alt Vater geworden. Und das bot sich auch als Lösung für ein anderes Problem an, nämlich Jesu Geschwister, die der Evangelist Matthäus erwähnt. Die Kirchenväter nahmen an, dass es sich um Josefs Kinder aus erster Ehe handeln könnte und dass er Witwer war, als er Maria heiratete.
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15. März: Klemens Maria Hofbauer
Wien hat einen eigenen Stadtpatron: Klemens Maria Hofbauer, ein echter Wiener, wenn man so sagen darf, denn er stammte aus Mähren. Geboren wurde er 1751 im deutschsprachigen Taßwitz. Da er sich das Theologiestudium nicht leisten konnte, wurde er zunächst Bäcker. Mit Hilfe seiner Arbeit und einiger Sponsoren ging sein Traum, Priester zu werden, dann doch in Erfüllung, als Klemens 34 Jahre alt war. Kurz darauf trat er dem Redemptoristenorden bei. Nach 20 Jahren in Warschau ging er nach Wien.Hofbauer hatte eine etwas derbe Art, die alle Bevölkerungsschichten ansprach, einfache Leute, aber auch Studenten, Gelehrte und Künstler wie Clemens von Brentano und Joseph von Eichendorff. Er hatte aber auch ein Herz für arme Menschen und versorgte sie. Er hat traditionelle Messen mit Blumen, Weihrauch und opulenter Musik gefeiert. Das zog die Menschen an, aber auch die Staatspolizei, die ihn bespitzelte, weil er als Gegner der Aufklärung galt. Aber selbst sie kam zu dem Schluss, dass Hofbauer nur den Glauben lebendig machen wollte.Der Tod von Klemens Maria HofbauerKlemens Maria Hofbauer starb 1820. Seit 1914 ist er Stadtpatron von Wien und Patron der Bäcker. Seine Reliquien befinden sich in Maria am Gestade.
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8. März: Heiliger Johannes von Gott
Spanien, 1538. Ein 43-jähriger Mann läuft nackt durch die Straßen. Besorgte Bürger bringen ihn ins Krankenhaus. Dort stellt sich heraus, dass sein Verhalten die Reaktion auf eine Predigt des Bußpredigers Johannes von Avila war. Dieser erfährt davon und besucht den Kranken. Er rät ihm, seine Begeisterung in Bahnen zu lenken, die anderen nützen. Der Mann nimmt sich das zu Herzen – und begründet das moderne Spitalswesen.Not der KrankenDie Rede ist von Johannes von Gott. Vor dieser Episode war der 1495 geborene Portugiese Jobhopper: Hirte, Soldat, Bauarbeiter und Buchhändler. Im Spital lernt er nun die Not der Kranken kennen und findet seine Berufung: die Krankenpflege. Johannes eröffnet ein Spital nach völlig neuen Gesichtspunkten.Als Erster trennt er Patienten nach Geschlecht und Krankheit. Jeder bekommt ein eigenes Bett, der Behandlungs- und Pflegeprozess wird dokumentiert. Bald gibt man Johannes den Beinamen „von Gott“, denn er kümmert sich auch um Straßenkinder, Prostituierte und Arbeitslose. Seine ersten beiden Helfer sind Mörder. Und immer mehr junge Männer schließen sich ihm an. Erst nach Johannes Tod wird daraus der Orden der Barmherzigen Brüder.Der Tod von Johannes von GottNach dem Versuch, einen Mann vor dem Ertrinken zu retten, erkrankt Johannes und stirbt 1550. 1690 wurde er heiliggesprochen.
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25. Februar: Heilige Walburga
Die Nacht zum ersten Mai ist die Walpurgisnacht. Wieder in Mode gekommen ist der Glaube, dass in dieser Nacht auf dem höchsten Berg des Harzes in Norddeutschland Hexen zusammenkommen. Der Name der Nacht stammt von einer Heiligen, nämlich Walburga. Sie ist am 1. Mai heiliggesprochen worden. Und die Nacht davor ist daher die Walpurgisnacht. Walburga hatte mit Hexenglauben aber definitiv nichts am Hut.Walburga und die Klöster Vielmehr zählt sie zu den größten deutschen Heiligen, obwohl sie – streng genommen – keine Deutsche war, sondern Engländerin. Sie kam als Missionarin nach Deutschland, wohin sie ihr Onkel Bonifatius holte. Zunächst lebte sie wohl in einem der mainfränkischen Klöster. Als im Jahre 761 ihr Bruder Wunibald in Heidenheim starb, übernahm sie die Leitung des dortigen Benediktinerklosters, also des Männerklosters, und eröffnete dazu ein Frauenkloster. Sie leitete also ein Frauen- und ein Männerkloster. Heute undenkbar, im 8. Jahrhundert möglich. Walburgas Tod Durch die Leitung dieses mächtigen Doppelklosters wurde sie zu einer der bedeutendsten Frauen des christlichen Europas. Walburga starb 70-jährig am 25. Februar 779 oder 780 in Heidenheim. Ihre Reliquien befinden sich heute in der Abtei Sankt Walburg in Eichstätt. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag.Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem Digital-Abo.