#288 3 einfache Tipps, wie Du legal Steuern sparst! Interview mit David Kasper
Es ist nicht illegal, Steuern zu sparen! Heute habe ich wieder einen sehr spannenden Gast, denn gerade wenn Du auch an der Börse Geld, Einkommen und Cashflow generierst – über Dividenden, über Kursgewinne oder auch über Derivate, Optionen, Optionsscheine – aber auch, wenn Du nur ein ganz normales Einkommen erhältst, dann kommt immer ein großes Thema in Deutschland auf, nämlich der Punkt der Steuern. Deswegen habe ich heute einen absoluten Experten eingeladen, der auch in meiner Akademie einiges macht – und zwar David Kasper. Er ist selber strategischer Steuerberater, er ist Geschäftsführer und Inhaber mehrerer Steuerkanzleien, und unter der Marke „Steuern steuern“ hilft er Unternehmern, Selbstständigen, Investoren und Kapitalanlegern, das richtige Steuer-Mindset aufzubauen, um damit die persönliche Steuerlast zu minimieren und das Vermögen auch ein Stück weit zu schützen. Natürlich gehört auch die richtige Steuerstrategie dazu, und deswegen freue ich mich extrem, ihn hier mit dabei zu haben. Ich habe ihn selbst schon auf ein, zwei Vorträgen erlebt, und für mich war das Spannendste im Nachgang bei Q&A, wo dann spannende Fragen kamen, die er in aller Tiefe beantwortet hat und ich dachte: “Wahnsinn, jetzt bin ich gespannt, was passiert.” Er hat sie alle aus dem Stegreif beantwortet. Das hat mich wirklich fasziniert damals. Diese Informationen erwarten Dich im Interview: Vorstellung von David Kasper Warum Steuern spannend sind und kein notwendiges Übel sein müssen Mythos: Sind Steuerberater wirklich nur der „verlängerte Arm des Finanzamts?“ Häufige Fragen aus der Community Die größten Fehler, die Du in Bezug auf Steuern machen kannst Drei einfache Tipps, um legal Steuern zu sparen Für wen ist eine Holdingstruktur sinnvoll? Möglichkeiten der Mittelentnahme aus der Holding Steuerliche Behandlung von Kryptowährungen, Immobilien und Aktien Steuerliche Tipps für Selbstständige und Unternehmer Vorstellung von David Kasper Damit Du ein Bild davon bekommst, wer David Kasper ist, und wieso ich ihn als Gast eingeladen habe, stellt er sich im Folgenden vor: „Zu meiner Person: Ich bin Steuerberater, aber vielleicht eben nicht der normale Steuerberater, sondern eher der strategische. Bin aber nicht nur Steuerberater, sondern sehe mich auch als Unternehmer. Ich bin auch an der Börse aktiv, ja auch dank Dir, und trade auch viel. Also ich berate nicht nur Mandanten, wie sie ihre Steuerlast reduzieren können, sondern alle Strategien, die wir auch bei Steuern steuern unseren Mandanten empfehlen, haben wir selbst für uns umgesetzt. Und das macht es noch interessanter, weil man auf einer anderen Ebene mit den Mandanten reden kann. Gerade im Trading-Bereich ist das hilfreich. Ich kenne die Begrifflichkeiten und verstehe genau, worum es geht. Da ist es natürlich spannend zu sehen, wie ich den größten Ausgabenposten – die Steuer – aufs Minimum reduzieren kann. Egal, in welcher Ausgangslage man ist, man hat immer viele Möglichkeiten. Das ist mein Kerngeschäft. Ich habe täglich Calls mit Mandanten, wir schauen, wie wir ihre Ist-Situation zu einer Soll-Situation verändern können, setzen das Ganze dann auch um und betreuen sie langfristig.“ Warum Steuern spannend sind und kein notwendiges Übel sein müssen Da viele Menschen nicht so angetan vom Thema Steuern sind und es eher als etwas Lästiges betrachten, frage ich David, was ihn persönlich an Steuern interessiert und was sein Antrieb dabei ist. Seine Antwort: „Wenn man sich wirklich mit der Materie mal so ein bisschen befasst, vor allem mit dem Thema Steuergestaltung, merkt man, was für unglaubliche und reichliche Möglichkeiten das deutsche Steuerrecht bietet. Egal, ob ich in Immobilien investiere, in Aktien investiere, ob ich eine Firma habe, ob ich ein Unternehmen habe, ob ich Angestellte habe, ich habe in jedem Bereich, in jeder Lebensphase, bei jedem Zahlungsfluss, sage ich mal, bei jeder Investition unfassbar viele Möglichkeiten steuerlich zu gestalten. Und das fand ich so spannend, dass ich früher, ganz früher, als ich die Ausbildung oder auch den Weg Steuerberater angefangen hatte, mir dachte, man muss da jetzt irgendwelche Zahlen in irgendeine Steuererklärung reintippen. Aber nein, man hat extrem viele Möglichkeiten und es ist gar nicht so komplex, wie die meisten sich das vorstellen, wenn man so ein bisschen den Sinn der Steuern versteht, das richtige Mindset hat. Und dann versteht man auch, was für unfassbare Möglichkeiten es gibt. Und das macht mir eigentlich Spaß tagtäglich wirklich auch komplizierte Fälle, komplizierte Fragen zu analysieren und dann auf das deutsche Steuerrecht runterzubrechen und die Möglichkeiten, die uns der Gesetzgeber ja zur Verfügung stellt, dann auch dahingehend auszunutzen.“ Bezüglich seines Antriebs erzählt David Kasper: „Und wenn ich dann sehe, was für einen Mehrwert das bei den Mandanten liefert, und das ist so ein bisschen vielleicht auch mein Antrieb, macht mich das auch glücklich, wenn ich sehe, hey, wir beraten nicht einfach nur, sondern es ist ja auch teilweise für viele Mandanten einfach lebensverändernd, wenn sie sehen, ich zahle jetzt nicht mehr 50.000 im Jahr Steuern, sondern halt nur noch 20.000 und habe mehr Kapital zum Trading, zum Investieren, kann schneller meine Familie absichern, kann schneller durch passives Einkommen vielleicht auch mein Lebensabend gestalten. Und das ist eigentlich, was mir am meisten Spaß macht, die Ergebnisse dann zu sehen und die Mandanten weiter wachsen zu sehen durch eine intelligente Steuerstrategie.“ Mythos: Sind Steuerberater wirklich nur der „verlängerte Arm des Finanzamts?“ Wenn man sich an, ich nenne sie mal liebevoll, Standard Steuerberater wendet, hört man ja immer mal wieder diese typischen Sätze: „Bei der Steuergestaltung darf ich nichts tun, da ich der Gehilfe des Finanzamtes bin.“ Daher frage ich meinen Interview-Gast, was er auf einen solchen Satz antworten würde. „Ja, das ist teilweise, sage ich mal, ein bisschen schade, wenn diese Sätze fallen. Die kenne ich natürlich auch aus der Praxis, weil eigentlich der Beruf Steuerberater ist so aus der Historie entstanden, verlängerter Arm des Finanzamts, aber eigentlich sollte das mittlerweile nicht mehr so sein, sondern wir sind ja dazu da, zu beraten. Nur werden wir auch heutzutage noch nicht so richtig ausgebildet in dieser Richtung. Und das ist halt das Problem. Daher kommen auch diese Sätze dann, dass wir eigentlich in der Steuerberaterausbildung gar nicht wirklich lernen, wie man steuerlich gestaltet, welche Möglichkeiten man dann hat. Also Stiftungen zum Beispiel oder Holdingstrukturen, solche Themen sind vereinzelt, wenn sogar gar nicht in der Ausbildung vom Steuerberater vorgesehen und auch nicht im Steuerberaterexamen, was das Finanzamt stellt. Und deswegen ist es natürlich wichtig, danach über den Tellerrand hinauszuschauen. Und unsere Aufgabe als Steuerberater ist es ja genau, die Gesetze nicht nur einfach so anzuwenden, wie es das Finanzamt sieht. Überall gibt es Interpretationsspielraum, um das Beste rauszuholen für die eigene Situation und für den Mandanten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Deswegen muss ich da ganz klar dagegen sagen, das ist einfach eher eine Falschaussage, sondern der Steuerberater hat extrem viele Möglichkeiten und man muss diese dann auch auf den Fall anwenden. Aber ich will da ein paar Kollegen und Kolleginnen vielleicht auch in Schutz nehmen, eben aufgrund unserer Ausbildung gibt es halt viele Steuerberater, die das jetzt nicht als Tagesgeschäft sehen, so wie es bei mir der Fall ist, sondern die machen halt eher operative Tätigkeiten beim Steuerberater. Das ist dann aber auch der falsche Typ, den sollte ich dann auch nicht fragen in Bezug auf, wie kann ich meine Steuern optimieren, weil das nicht seine Aufgabe und auch nicht sein Kerngeschäft ist. Aber es gibt eben auch strategische Steuerberater, zum Beispiel wie uns, und mit denen sollte ich dann halt meine Steuerschritte entwickeln. Deswegen sage ich immer, schau was für einen Typ Steuerberater vor Dir sitzt, weil wenn so eine Aussage kommt, dann ist es eher der operative. Mit dem sollte ich über andere Themen reden, als mit dem strategischen“, so David Kasper. Häufige Fragen aus der Community Da es natürlich auch super spannend ist, welche Fragen David am häufigsten zu hören bekommt, da sie Dich vielleicht auch betreffen, frage ich ihn nach den typischen Fragen, die ihm seine Mandanten zu Anfang der Beratung stellen. Darauf hat er eine klare Antwort: „Ja, ist das denn legal?“ – Diese Frage wird ihm sehr oft gestellt. Was er darauf antwortet: „Da sage ich immer ganz klar, ja, der Gesetzgeber würde die Gesetze ja nicht so schreiben, wenn wir sie nicht anwenden sollen, wenn wir sie nicht nutzen sollen.“ Für ihn ist das Thema „richtiges Mindset“ auch sehr wichtig. Das umfasst das Verständnis, dass Steuern eben nicht nur dazu da sind, den Staat zu finanzieren, sondern auch das Verhalten der Bürger zu lenken. „Und wenn Ihr investiert, wenn man ein Vermögen aufbauen will, dann muss ich nicht so viel Steuern zahlen, wenn ich das in der richtigen Rechtsform mache“, so Kasper. Ein Satz, den er sehr häufig hört, ist: “Wer viel verdient, der muss viel Steuern zahlen." Bei diesem Satz hält er mit diesem Argument dagegen: „Und das finde ich halt auch immer leider sehr schade diese Aussage, weil nein, wer viel verdient, muss nicht unbedingt viel Steuern zahlen, wenn er investiert. Und das ist der entscheidende Punkt. Wenn ich natürlich viel konsumiere, also viel für den Konsum ausgebe, ja, das ist steuerlich nicht so optimal, weil, dann habe ich relativ hohe Steuersätze. Aber wenn ich investieren will, wenn ich trade, wenn ich in Immobilien investiere, wenn ich ein Vermögen aufbauen will, worum es ja den meisten geht, dann muss ich nicht so viel Steuern zahlen, weil das der Staat auch nicht so hoch besteuern will, Investments und Ausgaben, sage ich mal, die Dir wieder Einnahmen bringen.“ Aus aktuellem Anlass reden wir auch über die politische Überlegung, dass Kapitaleinkünfte mit Sozialabgaben belegt werden sollen. Ich frage David, was er davon hält, und ob er denkt, dass sich so ein Gesetz durchsetzen könne. „Ich habe mir ja alle Wahlprogramme mal angeschaut, die jetzt zur Wahl stehen von den größeren Parteien. Und es ist schon teilweise verrückt, was da gefordert wird, eben Kapitaleinkünfte mit Sozialabgaben. Ich glaube aber, dass das nicht kommen wird“, so David Kasper. Er ist also der Meinung, dass es zumindest in naher Zukunft nicht dazu kommen wird, man dies aber niemals genau sagen könne und, dass dies ein immenser Einschnitt für alle wäre, die sich nicht auf den Staat und eine Rente verlassen möchten, sondern sich nebenbei etwas ansparen möchten. Die größten Fehler, die Du in Bezug auf Steuern machen kannst Da David auf viel Erfahrung zurückgreifen kann, frage ich ihn, was die größten Fehler sind, die man als Selbstständiger und auch als Privatperson in Bezug auf Steuern machen kann. Das sind seiner Erfahrung nach die häufigsten Fehler: Die meisten befassen sich gar nicht mit dem Thema Steuern. Sie haben also nicht das richtige Mindset. Nicht in die Umsetzung zu kommen. Viele lassen sich von uns beraten, wir erstellen ein tolles Konzept und dann kommen sie nicht in die Umsetzung. Er merkt außerdem an, dass man am Anfang natürlich erstmal Geld investiert, um gemeinsam mit einem Steuerberater eine Strategie aufzusetzen, sich diese Investition aber relativ schnell auszahlen wird, sofern man wirklich in die Umsetzung geht. Diese Erfahrung kann ich bestätigen, da auch ich mich zunächst mit dem Thema beschäftigt und mir eine Strategie aufgebaut habe und super schnell das, was ich ausgegeben habe, allein durch Steuern wieder drin hatte, die zurückgekommen sind. „Ein Umstrukturierung und Honorare für Berater sind natürlich erstmal eine höhere Ausgabe, aber ich sehe es als Investment. Ein guter strategischer Steuerberater, der holt sich das durch die Steuerersparnis wieder raus – und das ist ja der Sinn der Sache“, betont David. Drei einfache Tipps, um legal Steuern zu sparen Gib immer eine Steuererklärung ab. – „Viele lassen Steuerrückerstattungen liegen, weil sie sich nicht die Mühe machen“, so David. Die richtigen Strukturen nutzen. – „Gerade ab einem Gewinn von 100.000 € pro Jahr macht eine GmbH oder Holding oft Sinn.“ Investieren statt konsumieren. – „Der Staat fördert Investitionen steuerlich, während reiner Konsum hoch besteuert wird.“ Er betont außerdem, dass Du, auch wenn Du nur ein Anstellungsverhältnis hast, unbedingt eine Einkommenssteuererklärung abgeben solltest, da Du dann häufig etwas zurückbekommst. Denn die Lohnsteuer, die monatlich von Deinem Lohnzettel abgebucht wird, ist nicht immer richtig. „Du hattest vielleicht noch ein paar Ausgaben, hast eben vielleicht noch Fortbildungskosten, Reisekosten, Fahrtkosten gehabt, die kannst Du Dir überall gegenrechnen. So eine Steuerklärung, wenn Du nur Angestellter bist, sag ich mal, ist ja auch nicht so komplex, aber die abzugeben lohnt sich in vielen Fällen, und da gibt es mittlerweile auch viele Tools und viele Anwendungen, wo man auch einfach durchgeführt wird durch die Steuererklärung, und das holt Dir oft ein paar tausend Euro Steuern jedes Jahr raus, je nachdem wie hoch Dein Einkommen war. Ein Tipp: Gib eine Steuererklärung immer ab, auch wenn du es nicht machen müsstest“, sagt David. Für wen ist eine Holdingstruktur sinnvoll? Lasst uns über das Thema „Holding“ philosophieren. Für wen ist diese Struktur sinnvoll? Natürlich hängt das davon ab, wo jemand derzeit steht und wo er hin möchte. Daher ist es schwierig, diese Frage pauschal zu beantworten. Aber da ich einen absoluten Experten interviewe, möchte ich von David wissen, für wen es Sinn macht, überhaupt über eine Holdingstruktur nachzudenken. „Ja, also grundsätzlich sage ich mal klar für Unternehmer, Selbstständige, die jetzt ein operatives Geschäft haben, und dann sage ich mal so zwei, drei Gründe, wo ich sage, hey, da sollte man über eine Holding nachdenken“, so David. Er betont, dass es beispielsweise dann sinnvoll ist, wenn eine GmbH jedes Jahr gute Gewinne aufweist. „Also Deine GmbH wird immer vermögender, immer vermögender, aber im operativen Geschäft lauern ja auch Risiken. Deswegen will ich nicht, dass Dein Vermögen sich in Deiner operativen GmbH aufbaut, und da kommt die Holding ins Spiel, weil, da kannst Du jedes Jahr dann Deine Gewinne ausschütten an die Muttergesellschaft,“ erzählt David Kasper. „Es ist viel intelligenter, mein Depot oder mein Trading in die Holding zu packen, weil, wenn die operative GmbH in Schieflage gerät, dann kommt da keiner so einfach ran“, führt er weiter aus. Es gibt also laut David zwei Gründe, wann eine Holding sinnvoll ist: Wenn man gute, nachhaltige Gewinne hat, die man in einer GmbH thesauriert – also nicht ausschüttet. Wenn man seine Firma irgendwann verkaufen möchte. „Wenn Du irgendwann Deine Gesellschaft, Deine GmbH verkaufen willst, und Du hast eine Holding drüber, dann spart es halt extrem Steuern, dann zahlst Du auf den Veräußerungserlös bei einer GmbH-Holding nur 1,5 Prozent. Klar, ist der Gewinn dann erstmal in Deiner GmbH-Holding, aber dort kannst Du ja dann traden, dort schütten wir ja auch nicht jetzt sofort alles wieder aus, sondern das finanziert Deinen Lebensabend. Also ich sehe die Holding so ein bisschen als sicheren Hafen, als Rente, als Altersvorsorge, als eigene Bank, weil die Gewinne, die Du da jedes Jahr ausschüttest, die sind ja auch nicht gefangen in der Holding, wenn Du sie wieder brauchst im operativen Geschäft, kann man ja auch jederzeit wieder ein Darlehen runtergeben, aber das sind für mich so die zwei Hauptgründe, einmal aus steuerlicher Sicht, wenn irgendwann mal vielleicht ein Exit ansteht und aus haftungsrechtlicher Sicht, dass Du einfach die Gewinne, die Du unten verdienst, in Deiner GmbH-Holding oben besser schützen kannst“, erklärt er weiter. Möglichkeiten der Mittelentnahme aus der Holding Welche Möglichkeiten gibt es, sich ein Gehalt aus der Holding auszuzahlen? Auf diese spannende Frage, die bestimmt viele interessiert, antwortet David: Bei einer GmbH gibt es vier Möglichkeiten: Ein Gehalt auszahlen, das wird natürlich mit der Einkommenssteuer belegt, die die GmbH absetzen kann. Daher sollte das Gehalt nicht zu hoch sein, wenn man nicht so eine hohe Einkommenssteuer zahlen möchte. Man zahlt sich ein Darlehen aus. Hierbei ist zu beachten: Je höher das Darlehen, desto höher die Zinsen, die die GmbH versteuern muss. Eine Ausschüttung: Die muss zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person erfolgen. „Weil bei der Ausschüttung kann ich 25 % Kapitalertragsteuer auslösen, muss ich aber nicht, weil es gibt ja auch das sogenannte Teileinkünfteverfahren, und da sind bei der Ausschüttung eben 60 % nur steuerpflichtig, 40 % steuerfrei und die 60 %, die versteuert werden müssten, die muss ich jetzt mit meinem persönlichen Einkommensteuersatz versteuern“, so David. Als Beispiel führt er an: „Ich habe es mal ausgerechnet beim Ehepaar, wenn ich jetzt 120.000 ausschütte an ein Ehepaar und die haben sonst keine anderen Einkünfte, dann zahle ich darauf circa 10.000, 11.000 Steuern. Also bezogen auf die Ausschüttung von 120.000 sind wir da bei 11 %. Aber, und das ist ein bisschen ein exotisches Modell, ich kann natürlich auch höhere Beträge ausschütten, zum Beispiel 3,6 Millionen, da sind 60 % davon 2 Millionen und wenn ich die dann spende in eine gemeinnützige Stiftung, dann muss ich die auch nicht versteuern, dann habe ich 3,2 Millionen ausgeschüttet, habe jetzt 2 Millionen in einer gemeinnützigen Stiftung, die ich mir aber auch wieder dort leihen kann für Investitionen, das ist ganz wichtig.“ Dinge an meine GmbH zu verkaufen. David erläutert: „Also beispielsweise, wenn ich irgendwie eine Immobilie im Privatvermögen habe, die ich schon länger als 10 Jahre habe, und es macht Sinn, die in meiner Holding zu verkaufen oder wir haben auch oft Mandanten, die sind oft viel in Kryptowährungen investiert, ein Bitcoin nach einem Jahr kann ich auch steuerfrei verkaufen. Wieso nicht auch meine eigene GmbH verkaufen und mir so steuerfreies Geld rausholen? Also durch den Verkauf von Vermögensgegenständen im Rahmen der Möglichkeiten, nicht jeder hat natürlich diese Vermögensgegenstände, dann kann ich theoretisch nach Ablauf der Sperrfristen ein Jahr bei beweglichen Gegenständen, 10 Jahre bei Immobilien auch steuerfrei Geld ziehen.“ „Aber das sind so ein paar Möglichkeiten, wie ich da vielleicht etwas steuergünstiger rankomme. Es ist aber trotzdem da ganz entscheidend, den richtigen Zeitpunkt auszusuchen und vor allem, was mir immer wichtig ist, für was brauche ich privates Geld? Weil wenn ich es eben für den Konsum brauche, dann macht nicht jeder dieser Zahlungsströme Sinn. Wenn ich es aber für Investitionen brauche, das Geld, dann macht es vielleicht auch Sinn, über solche Modelle wie die gemeinnützige Stiftung oder über Darlehen nachzudenken“, schließt David seinen Gedanken ab. Steuerliche Behandlung von Kryptowährungen, Immobilien und Aktien Zu den Stichworten „Aktien, Krypto und Vermögenswerte“ möchte ich von David wissen, was er darüber denkt. Denn schaut man sich beispielsweise das Thema Krypto an, gibt es ja doch einige Ungerechtigkeiten, da diese beispielsweise nach einem Jahr steuerfrei sind. Schaut man sich private Immobilien an, sind diese nach 10 Jahren steuerfrei, und Aktien sind niemals steuerfrei. Daher möchte ich von David wissen, wie er das sieht, ob er denkt, dass diese Ungerechtigkeiten auch in Zukunft bestehen bleiben. „Ja, also könnte ich mir schon vorstellen, das ist ja auch glaube ich in der EU schon im Gange, dass Kryptowährungen in der EU einheitlich besteuert werden und dann diese Jahresfrist auch abgeschafft wird, weil es da einfach einen Flickenteppich an Regelungen gibt. Also könnte ich mir schon vorstellen, dass das vielleicht auch in naher Zukunft bei Kryptowährungen entfallen wird, diese Regelung. Bei der Zehnjahresfrist ist aber in Deutschland zumindest im Moment noch nichts im Gange. Bei der Zehnjahresfrist bei Immobilien, da würde ich aber relativ sicher sagen, dass es uns in den nächsten vier Jahren, in der nächsten Legislaturperiode auf jeden Fall nicht bevorsteht, dass das abgeschafft wird. Das ist zwar auch ab und zu mal im Kopf mancher Politiker, aber das ist glaube ich schon etwas schwieriger auch durchzusetzen, auch weil da wieder viele Sparer, viele, die eben jetzt für ihre Altersvorsorge sich vielleicht eine Immobilie gekauft haben, da stark benachteiligt werden und es ist aus meiner Sicht doch nicht so einfach, es zu ändern. Es wurde zwar, wenn wir jetzt mal in andere Länder reinschauen, wie in Österreich, da wurde es ja, glaube ich, vor zehn Jahren oder so schon abgeschafft. Wir sind in Deutschland auch privilegiert mit dieser Zehnjahresfrist bei Immobilien, also in kaum einem anderen EU-Land gibt es das, aber trotzdem glaube ich, dass das uns noch länger bleibt, aber bei Kryptowährungen sehe ich es eher etwas kritischer. Also da könnte auf jeden Fall diese Jahresfrist bald mal fallen.“ Steuerliche Tipps für Selbstständige und Unternehmer Da wir schon zum Ende des Podcasts kommen, möchte ich von David Kasper wissen, ob er zwei, drei Tipps für Dich hat, wie Du legal Steuern sparen kannst. Tipp: Auf jeden Fall eine Steuerklärung abgeben. Tipp: Vor allem bei Kapitaleinkünften zu schauen, ob bezüglich der Sparerpauschbeträge – auch wenn Ihr verheiratet seid – dass das alles bei den Banken richtig hinterlegt ist. Tipp: „Und wenn Ihr Unternehmer und Selbstständige seid, da ist mein größter Tipp, befasst Euch mit Eurer steuerlichen Situation. Wenn Ihr Selbstständige und Unternehmer seid und einen Gewinn von über 100.000 habt, macht es auf jeden Fall Sinn, nachzudenken über eine Firmenstruktur mit Kapitalgesellschaften, weil Ihr einfach, wenn Ihr investiert und ein Vermögen aufbauen wollt, da deutlich mehr Liquidität aufbauen könnt. Und es muss nicht so komplex sein, man muss nicht anfangen mit einer Holdingsstruktur. Keiner fängt in der Regel so an. Man kann auch anfangen mit einer GmbH und die Struktur kann mit der Zeit dann wachsen. Aber befasst Euch mit der Körperschaftssteuerseite, vor allem als selbstständiger Unternehmer, wenn Ihr noch im Einzelunternehmen seid, weil Ihr zahlt einfach so circa ab einem Gewinn von 100.000 deutlich, deutlich zu viel Steuern.“ Bist Du ein gut verdienender Angestellter, rät David, dass Du Dich mit Deinen Investments beschäftigst und Dir nebenbei ein Vermögen dadurch aufbaust, dass Du in die richtigen Dinge investierst. Und machst Du das innerhalb einer Firma oder einer Stiftung, könntest Du es vermeiden, einen hohen Einkommenssteuersatz zu zahlen. Nebenbei eine Firma zu gründen, um einfach nur ein Auto oder ein Handy absetzen zu können, sieht er als schwierig an, denn „wenn ich keinen richtigen Geschäftszweck und keine Einnahmen habe, weil wenn die nur Verluste macht, diese Firma, können es dann irgendwann schon Probleme geben im Finanzamt, Liebhaberei, die Verluste können nicht anerkannt werden. Wenn ich aber vor allem als gut verdienender Angestellter hohe Einkünfte habe, gibt es schon so ein paar Möglichkeiten. Ich meine, was da oft auch immer kommt oder auch im Netz kursiert, dieser Investitionsabzugsbetrag, wo ich aber nicht so ein, das ist ja ähnlich, da gründe ich ein Einzelunternehmen, bilde dann Verlust, muss aber dann investieren in bewegliches Wirtschaftsgut, und das sollte jetzt nicht unbedingt dann immer der Porsche oder so sein, sondern das sollte ein Ertrag bringendes Wirtschaftsgut sein, damit das auch anerkannt wird vom Finanzamt, Gewinnerzielungsabsicht da ist, sonst könnte das auch rückwirkend einfach wieder versagt werden.“ Ich frage den Experten David, ob er zum Ende des Podcasts vielleicht noch ein Lieblingsbeispiel bzw. einen steuerlichen Aha-Moment mit uns teilen möchte. „Ja, also für mich mindblowing war, sag ich mal so ein bisschen, als ich auch das selber damals gelernt habe von meinem Mentor und öfter in Beratungen auch mit dabei war und irgendwann mal dann so verstanden habe: Eine richtige Struktur ist das eine, also eine GmbH, eine Stiftung, eine Holding zu haben. Aber wenn ich die Zahlungsströme zwischen meinen Firmen immer optimal optimiere, also wenn ich mir ein Darlehen nehme, weil ich eine Immobilie kaufe, wenn ich investiere, dann mache ich das direkt über die Firma. Mein Gehalt mache ich nur so hoch, wie viel ich für den Konsum brauche. Es macht gar keinen Sinn, ein höheres Gehalt zu zahlen und unnötig Einkommensteuer zu zahlen. Dann kann ich wirklich meinen Steuersatz auf 10 bis 20 Prozent in der Firmengruppe, sag ich mal, senken und das völlig vom Gesetzgeber abgedeckt und gewollt auch und ohne irgendwelche Grauzonen. Und als ich das mal so richtig verstanden habe, dass es nicht nur ankommt auf die Struktur, sondern einfach auch, wann ich welche Zahlung und wie ich die Zahlung dann auch nenne, zuordne, ja das war für mich ein Game-Changer, wo ich mir dachte, krass, was für Möglichkeiten ich habe und krass, dass ich das Zepter als Unternehmer selbst in die Hand nehmen kann.“ Zum Abschluss des Podcasts stelle ich David Kaper eine persönliche Frage, die ich oft von vermögenden Kollegen und Freunden höre. Wenn wir davon ausgehen, man hat quasi den Endgegner besiegt und irgendwann GmbHs, Holdings, Stiftungen und Genossenschaften – dann heißt es in Deutschland ja immer: “Dann laufen die Prüfer erst so richtig los, weil sie denken, man habe nun alles bis zum letzten Cent ausgenutzt, um Steuern einzusparen.” Daher frage ich David, was seine Erfahrungen in diesem Bereich sind. Er ist der Meinung, dass Steuern zu sparen gut und wichtig ist, er diese Thematik aber auch eher kritisch betrachtet, da man nicht übers Ziel hinausschießen sollte. Du solltest also auf keinen Fall übertreiben – zwar hat die Rechtsform Genossenschaft zwar ihre Daseinsberechtigung, aber viele, die sie nutzen, schießen übers Ziel hinaus. „Und egal, welche Rechtsform wir jetzt thematisieren, Stiftung, GmbH, Genossenschaft – ich muss mir immer überlegen und deswegen, das werde ich auch oft gefragt, ja, wenn ich hier so eine Steuerstruktur bei Steuern steuern mache, dann prüft mich das Finanzamt doch jedes Jahr, weil sie denken, ich würde betrügen.“ David sagt dazu, dass genau das Gegenteil der Fall ist, da er und sein Team von “Steuern steuern” ein sehr gutes Verhältnis zum Finanzamt haben, weil sie nichts machen, was dem Finanzamt negativ aufstößt. Sofern man es nicht übertreibt und beispielsweise den fünften Ferrari absetzen möchte oder den Urlaub über die Genossenschaft absetzt – das wären Ausgaben, die dem Betriebsprüfer negativ auffallen würden. Sofern man aber alles regelkonform, gibt es keinen Grund, sich diesbezüglich zu sorgen. Seine Empfehlung ist also: “Nutz die gesetzlichen Möglichkeiten, aber übertreib es nicht.“ So kannst Du David erreichen: www.steuernsteuern.de YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@Steuernsteuern --- Mehr Informationen findest Du auf meiner Webseite: ulrichmueller.de Warst Du bereits bei der Online Finance Mastery? https://mastery.ulrichmueller.de Sichere Dir jetzt meinen kostenfreien Report: Jetzt Report sichern: So geht Vermögensaufbau heute wirklich! Lass' uns connecten: Instagram: https://ulrichmueller.de/instagram Facebook: https://ulrichmueller.de/facebook LinkedIn: https://ulrichmueller.de/linkedin YouTube: https://ulrichmueller.de/youtube Marker: (00:00:00) Wer ist David Kasper? 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