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BLECH Folge 45: Toleranz, Haltung, Abgrenzung und die Causa Prophecy – mit Moritz von Metal1.info
Mit Moritz, Chefredakteur von Metal1.info, diskutieren wir in dieser BLECH-Folge über die schwierige Frage, wie die Metalszene mit problematischen Figuren umgeht – oder umgehen sollte. Denn nach dem Interview mit Martin Koller von Prophecy Productions, das große Wellen schlug, gibt es erheblichen Redebedarf.
Dabei geht es nicht nur um Vollblut-Nazis und moralisch integre Akteur:innen, sondern eben auch um die vielen Graustufen – und welche Verbindungen noch irgendwie "okay" sein können.
Dass es hier keine einfachen und allgemeingültigen Antworten gibt, ist klar. Doch mit "muss jede:r für sich selbst entscheiden" wollen wir es uns nicht zu einfach machen. Wir versuchen zu differenzieren, zwischen Rechtsextremismus und ästhetischer Provokation, zwischen Gleichgültigkeit und politischer Agenda und zwischen vergangenen Fehltritten und aktuell erkennbarer Geisteshaltung. Wichtig finden wir: Meinungsfreiheit und Toleranz sind hohe Güter, aber werden oft missverstanden!
Wir versuchen in dieser Annäherung auch den Blick über die Metalszene und ihre problematischen Angehörigen hinaus schweifen zu lassen: Ist da eine Diskursverschiebung nach rechts wie in weiten anderen Gesellschaftsteilen? Wie steht es mit dem "Sauberhalten" in weiteren Musikszenen? Bringen uns puritanische Reinheitsvorstellungen auch nur einen Schritt nach vorn? Und warum fühlen sich so viele Menschen angegriffen, wenn Probleme beim Namen genannt werden?
PS: Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand Inquisition noch auf dem Billig des Dark Troll Festivals. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall.
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1:01:01
BLECH Folge 44: Metal und Fantasy – mit Beiträgen von Nora Bendzko
Wer wünscht sich angesichts der Weltlage nicht eine kleine Auszeit von der Realität? So geht's offenbar vielen – auch im Metal, und das nicht erst seit gestern.
Von psychedelischen Tolkien-Traumwelten der 70er über Manowars Conan-Hommagen, Drachentöter-Power-Metal der Jahrtausendwende bis hin zur metallischen Adaptionen von Fantasy-Computerspielen und natürlich dem Gesamt-Œuvre von Blind Guardian sind magische Welten seit jeher fester Bestandteil der Metal-Kultur.
Aber warum ist Metal von Fantasy so begeistert wie Gollum von Saurons Ring? Unterstützt von Gastbeiträgen von Fantasy-Autorin und Metal-Sängerin Nora Bendzko (“Die Götter müssen sterben”) gehen wir der Sache auf den Grund.
Wie klingt Fantasy? Welche Metal-Genres sind besonders empfänglich dafür? Welche Autor*innen und Stoffe werden bevorzugt behandelt und welche Bands erschaffen lieber eigene Welten? Was für Menschen hören so etwas eigentlich – sind die klassische Underdog-Heldenreise und der Krieg Gut gegen Böse, die der Metal feiert, anschlussfähig für alle? Ist Metal überhaupt auf der Höhe aktueller Fantasy-Trends? Und ist das alles nur Eskapismus – oder steckt mehr dahinter?
Wir hauen uns unsere persönlichen Lieblings-Fantasy-Metal-Songs um die Elfenohren und diskutieren, was epischer Sound für uns bedeutet. Martina infodumped über Elric von Melniboné, während Justus lieber Sludge mit Bierdosen-Rüstungen genießt. Wir hadern mit der Definition von “Low Fantasy”, fragen uns, warum es keinen Harry-Potter-Metal gibt, und wühlen uns durch die Tiefen von Reddit, um Dungeons-and-Dragons-Metal jenseits von Visigoth und metallische Adaptionen von “Game of Thrones” und den Werken von Brandon Sanderson zu finden – um am Ende doch immer wieder bei Blind Guardian zu landen.
Die in dieser Folge erwähnten Songs findet ihr wie immer auf der BLECH-Playlist.
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1:05:36
BLECH Folge 43: Metal in der DDR – mit Jan Kubon vom "Iron East"-Podcast
In der neusten Folge BLECH reisen wir musikalisch in ein Land, das es seit über 30 Jahren nicht mehr gibt. Mit Jan Kubon, dem Host des MDR-Podcasts "Iron East", sprechen wir über Metal in der DDR.
Eine lebendige Metalszene trotz Stasi und Mangelwirtschaft? Für uns Wessis erstmal Terra Incognita, schließlich waren wir noch im Kindergartenalter, als die Mauer fiel, und zur Musik aus der DDR fallen uns gerade mal City, Karat und Macbeth ein. Gut, dass Jan uns weiterhilft und wir jetzt Formel I, Blitzz, Depressive Age & Co. auf die BLECH-Playlist setzen können.
Jan stellt uns die wichtigsten Bands der DDR-Szene vor, erklärt, aus welchen Stilen sich der Metal hinter der Mauer entwickelt hat und was es mit der staatlichen Einstufung auf sich hat. Wo und was hat die Stasi alles überwacht und warum kam Metal eine Sonderrolle im durchpolitisierten Alltag zu?
Wir sprechen über das Problem der Ostalgie, kritisch-musikalische Zeitzeugen, das Phänomen der "Ersatzbands" und warum kaum eine der großen Ost-Bands nach der Wende die große Karriere im wiedervereinten Deutschland machte. Aber auch die düsteren Entwicklungen der Nachwendezeit und das immer noch präsente Rechtsaußen-Problem des Ostens können wir nicht ignorieren.
Ist "Iron East" ein Podcast für Ostdeutsche? Für Metaller*innen? Für Geschichts-Nerds? Jan gibt uns Einblicke hinter die Kulissen und die Herausforderungen in der Produktion. Außerdem verrät er, ob er als alter Blueser durch die Recherche zum Metalfan geworden ist und ob es eine dritte Staffel geben wird.
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1:06:11
BLECH Folge 42: Wird Metal immer dümmer!?
Mit Fatalismus ins neue Jahr starten? Können wir! Wir haben uns für diese BLECH-Folge nochmal dem gegenwärtigen Stand der Metal-Musiklandschaft gewidmet – und schütteln unsere Köpfe schneller, als wir headbangen können. Wie kann es denn angehen, dass der schlimmste Metal-Stumpfsinn die großen Hallen füllt und die Hörer*innenzahlen anführen? Und ist das überhaupt eine neue Beobachtung oder werden wir einfach nur alt?
Es bleibt wohl niemandem verborgen, dass Musikhören und Konzertbesuche heute anders laufen als noch vor 20 Jahren. Bombast, glattgebügelte Produktionen und nicht zuletzt die wahnwitzigsten Gimmicks sind uns dabei besonders aufgefallen. Von Space-Fantasy, sexy Nonnen, saufenden Piraten, buddelnden Zwergen und leidenden Weltkriegssoldaten wird nach und nach jedes nerdige Sujet im Metal abgearbeitet. Limitiert das nicht zwangsläufig jedes musikalische Schaffen? Und müssen Songs im Laufe einer Bandkarriere immer vorhersehbarer werden, damit jeder Dulli sie bei drei Promille noch mitgrölen kann?
Beim Blick zurück versuchen wir ehrlich zu uns zu sein: So richtig schlau war Metal zumindest textlich oft nicht. Weder brutaler, technischer Death Metal noch schwanzgesteuerter 80er Glam Metal glänzte mit geistreichen Ergüssen. Aber musikalisch war da doch mehr dran, weniger kalkuliert, oder? Wenn wir uns da mal nicht in allzu verengten Metal-Begriffen verrennen!
Stumpfsinn hat natürlich viele Facetten: Es können Texte und lyrische Themen sein, die Martina mit der "Tropifizierung" von Literatur in Verbindung bringt. Oft sind es aber Songstrukturen – wie Justus analysiert – und nicht zuletzt überbordende Showelemente, die bloß keinen Interpretationsspielraum mehr bieten sollen. Ironische Distanz ist halt ein ganz bequemer Schutzpanzer. Aber Leute, das kann's doch nicht gewesen sein!?
Disclaimer: Uns ist bewusst, dass "dumm" ein schwieriger, potenziell ableistischer Begriff ist, der zu menschenfeindlichen Abwertungen führen kann. Deswegen versuchen wir hier, möglichst vorsichtig damit umzugehen.
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57:41
BLECH Folge 41: "Name three songs!" Warum Metal den Listenwahn liebt
Pünktlich zu Spotify Wrapped und den unvermeidlichen Jahresrückblicken geht es auch im BLECH um Zahlen, Daten, Fakten: Stimmt es, dass Metal-Fans nicht nur Genre-Schubladen feiern, sondern auch von Aufzählungen und Toplisten besessen sind? Von den drei Alben für die einsame Insel über die besten Florida-Death-Alben von vor 1995 bis hin zu alphabetisch sortierten Plattensammlungen – wir gehen dem Zahlenwahn im Metal auf den Grund und diskutieren, ob Musikgeschmack quantifizierbar ist.
Passend zur Jahreszeit teilen wir natürlich unsere Prognosen für unsere persönlichen Spotify-(und Deezer-)Statistiken und überlegen, ob diese cleveren Marketing-Tools der Streamingdienste überhaupt relevante Aussagen über unseren Musikgeschmack treffen können.
Wir machen den Deep Dive in Sachen Charts und Best-of-Listen – (Martina hat es ausgezählt: 13x Listenwahn in der aktuellen Deaf Forever) und überlegen, ob das alles vielleicht mit den Toplisten aus dem Roman "High Fidelity" angefangen hat. Sind Genres wie Techno und HipHop genauso quantifizierungswütig wie Rock und Metal? Warum lieben unsere Gehirne Listen und was hat das mit dem "Paradox of Choice" zu tun? Wir vergleichen verschiedene Listen der "Besten Metalalben aller Zeiten" und überlegen, welche Platten aus welchen Gründen Kanon geworden sein könnten.
Außerdem sprechen wir über Musikdatenbanken und digitale Höranalyse-Tools von Last.fm bis Rateyourmusic und wie und ob das hilft, neue Musik zu entdecken. Kann man diese Statistiken mit dem Tracken von Büchern bei GoodReads und Spielzeiten bei Steam vergleichen?
Ganz im Geiste von High Fidelity haben wir außerdem unsere eigenen Toplisten mitgebracht. Wer schon immer wissen wollte, was unsere Top 5 Guilty-Pleasure-Songs sind, wie wir Songlängen ranken würden oder was wir zuletzt so richtig laut aufgedreht haben, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten.
Und dann geht es noch um kornische Countrysänger, Justus Lieblings-Marschmusik, warum eine Kutte wie eine Speisekarte ist und um die hessische Vertonung von Ernie und Bert.
Viel wurde schon über Heavy Metal geredet - und dennoch nicht genug: Der Metal-Podcast BLECH stellt endlich die großen Fragen an Musik und Subkultur. Wir sind Martina und Justus und wir reden BLECH als Teil des Metal1.info-Universums.