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Mit dem Mikrofon rund um die Welt. Das ist die spannende Aufgabe, die sich unseren Autor*innen stellt. Um dann in unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" z...
Napoleon nannte die Donau die „Königin der Flüsse Europas“. Aber ihre Quelle im Schwarzwald ist unscheinbar. Dort ist die Donau ein gemächlich dahinplätscherndes Flüsschen. Das ändert sich auf ihrem Lauf durch Deutschland, durch die Wachau in Österreich bis nach Wien, durch die Slowakei und weiter bis nach Budapest und Vukovar in Kroatien. Bis dahin liegen drei Hauptstädte auf ihrem Weg: Wien, Bratislava und Budapest. An ihren Ufern erstrecken sich unberührte Auen und Kulturlandschaften, wurde Geschichte geschrieben. Davon zeugen die vielen Ruinen, Burgen, Kirchen und Klöster.
Wir folgen dem Fluss auf einem Kreuzfahrtschiff, auf einem Frachter der Donau Dampfschifffahrtsgesellschaft, auf dem ukrainische Seeleute arbeiten und auf einem Boot mit slowakischen Naturschützern.
Wir besuchen Menschen, die am Fluss oder vom Fluss leben: österreichische Burgherren und Bootsbauer, ukrainische Seeleute, türkische Kellner, eine slowakische Bildhauerin. Wir treffen Schachspieler, die im warmen Wasser eines weltberühmten Budapester Thermalbads über den nächsten Zug ihrer Dame grübeln und kroatische Freiheitskämpfer.
Rita Knobel-Ulrich hat die Reise auf dem königlichen Fluss unternommen, auf dem internationalsten Fluss der Welt, der durch zehn Länder fließt, durch vier Hauptstädte, und sie findet: es war ein Knüller.
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30:45
Georgien - Schmelztiegel der Kulturen
Seit Jahrhunderten ist das kleine Land Georgien am Schwarzen Meer ein Zufluchtsort für Menschen unterschiedlichster Herkunft. Juden, Aserbaidschaner, Armenier, Polen, Esten, Assyrer, Jesiden und auch Deutsche fanden hier eine neue Heimat. In einem Land, kaum größer als Bayern, lebten diese verschiedenen Völker friedlich zusammen.
Ein besonders spannendes Kapitel dieser Geschichte ist die der deutschen Siedler. Vor über 200 Jahren flohen sie vor Hunger und Verfolgung aus ihrer Heimat, um im Südkaukasus blühende Dörfer zu gründen.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im heutigen Georgien ganze 25 deutsche Siedlungen. Auch die Hauptstadt Tiflis wurde von den deutschen Einwanderern stark geprägt. Noch heute erzählen viele Orte in Georgien von dieser faszinierenden Geschichte.
Georgien - ein Land voller Gegensätze. Bekannt für seine atemberaubende Natur, seine jahrtausendealte Kultur und seinen köstlichen Wein, ist Georgien zugleich die Geburtsstätte eines der größten Despoten des 20. Jahrhunderts: Joseph Stalin.
Tatjana Montik hat in Stalins Geburtsstadt Gori und in der Hauptstadt Tiflis recherchiert und dabei spannende Einblicke gewonnen. Hören Sie mit uns zusammen, wie die Georgier ihre Geschichte aufarbeiten und welche Lehren sie daraus ziehen.
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33:26
Island - Zwischen Vulkanausbrüchen und Popkultur
Island - Sehnsuchtsort für Naturliebhaber weit draußen im Nordatlantik. Getrennt vom Rest der Welt erscheint es aber nur auf der Karte, schließlich ist das kleine Land mit knapp 400.000 Einwohnern ansonsten weltweit vernetzt. Und mit Themen wie steigender Migration, Wohnraummangel und Inflation konfrontiert. Die Gesellschaft sortiert sich und seine Wertekultur gerade neu. Ein Umbruch im Land der Vulkane, Geysire und irrer Popmusik.
Vor 25 Millionen Jahren ist Island durch den Ausbruch von Vulkanen entstanden. Durch das Übereinanderlegen von tausenden Lavaschichten, hat sich das Land vom Meeresboden bis über die Wasseroberfläche gekämpft. Ein riesiges Bergmassiv - über 4000 Meter hoch und 700 Kilometer lang - ist so entstanden. Mit einem Hochplateau, das heute Island bildet.
20 Prozent der heutigen Bevölkerung Islands sind Migranten. Das mischt auch die Popkultur des Landes auf. Das Reykjavik Arts Festival zeigt mit Konzerten, Performances und Ausstellungen die neue Szene des Landes. Mit Künstlerinnen aus der ganzen Welt. Bei zwölf Grad windigem Islandsommer zwischen Drag-Show und Folklore.
Der Thingvellir Nationalpark ist Islands Naturheiligtum und eines der ältesten Naturparlamente Europas. Seit dem 10. Jahrhundert Sitzungssaal, wurde dort vor 80 Jahren Island zur Republik ausgerufen. Seitdem feiert das Land seine junge Unabhängigkeit vom Königreich Dänemark.
Max-Marian Unger war im rauen Nordatlantik unterwegs.
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34:32
Wien von unten
Die alte Kaiserstadtmetropole an der Donau ist ein lebendiges Freilichtmuseum:
Biedermeier Gassen, verträumte Hinterhöfe und barocke Paläste, Riesenrad,
Stephansdom, dazu Kaffeehaus, Burgtheater und Opernball, Fiaker und Handkuss, die Albertina, eine Prise Zentralfriedhof und die schaurig-schöne Kapuzinergruft. Wenn von Wien die Rede ist, herrscht kein Mangel an Klischees. Doch diesmal geht es nicht um Hofburg und Dreivierteltakt.
Diesmal geht es in die Kanalisation der österreichischen Hauptstadt, in das Sielsystem Wiens, das auch Kulisse für einen der berühmtesten Nachkriegsfilme war, ‚Der Dritte Mann‘ mit Orson Wells.
Michael Marek beschreibt „Wien von unten“.
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31:55
Chemnitz - Kulturhauptstadt Europas 2025
Im Wettbewerb um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 hat sich Chemnitz gegen Nürnberg, Hannover, Magdeburg und einige andere durchgesetzt. Dresden hatte zuvor selbst aufgegeben. Sachsens drittgrößte Stadt ist weder schön noch eine Kultur-Metropole. In seiner Bewerbung hatte Chemnitz versprochen, im Kulturhauptstadtprogramm auch die Ausschreitungen vom August 2018 aufzuarbeiten. Damals jagten Neonazis und andere Rechtsextremisten Ausländer und andere, die nicht in ihr Weltbild passen, durch die Straßen der Stadt.
Im 19. Jahrhundert galt Chemnitz als das „sächsische Manchester“. Damals war sie eine der reichsten Industriestädte Deutschlands. Spuren des Aufbruchs finden sich im größten zusammenhängenden Jugendstilviertel Deutschlands auf dem Kassberg und im sächsischen Industriemuseum, einem der größten des Landes.
Die DDR wollte aus den Trümmern der Industriemetropole nach dem Zweiten Weltkrieg eine sozialistische Musterstadt bauen. Sie hieß nun Karl Marx Stadt und erhielt die weltgrößte Büste der Welt, den Karl Marx Kopf, sächsisch Nischel genannt.
Nach der Wende verschwanden die Industrie, die Arbeitsplätze und viele Menschen. Fast ein Drittel der einst 360.000 Einwohner zog weg. Die Brüche und Widersprüche finden sich überall im Stadtbild: DDR-Plattenbauten, prächtige Bauwerke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, Brachflächen und Freiräume.
Die immer noch günstigen Mieten locken Kreative nach Chemnitz, aber auch Neonazis aus ganz Deutschland, die sich hier ihre eigenen Netzwerke geschaffen haben. Eine bunte Zivilgesellschaft hält mutig dagegen. In kaum einer Stadt dieser Größe gibt es eine so bunte, lebendige Kunst- und Kulturszene. Junge Leute bauen einen alten Bahnhof zum Club um, andere organisieren Festivals in leerstehenden Fabriken aus dem 19. Jahrhundert. Ein Mäzen kauft und renoviert leerstehende Bauten, um sie günstig an Künstlerinnen und Künstler zu vermieten. Alternative Wohnprojekte begegnen dem Rechtstrend mit positiven Visionen der Zukunft.
Eine Reportage von Robert B. Fishman aus Europas Kulturhauptstadt 2025
Mit dem Mikrofon rund um die Welt. Das ist die spannende Aufgabe, die sich unseren Autor*innen stellt. Um dann in unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" zu erzählen, wie nahe und ferne Länder klingen, was die Menschen dort berichten, wie sie leben, was sie wünschen. Wir fragen unsere Reporter*innen aber auch, wie sie selber sich gefühlt haben beim Reisen, wie es ist, fremd in fernen Welten zu sein. Lassen Sie sich von unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" einladen, mitzureisen und vielleicht auch eigene Reisepläne zu schmieden.