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Hier herrscht Harmonie im Kontrafunk. Schriftsteller und Liedermacher Bernhard Lassahn, auch genannt „der Milde aus dem Norden“, unterhält sich mit Gästen, die ...
Unter Freunden: Cathrin Schippling – „Was bleibt, ist Licht“
Cathrin Schippling ist Trauerrednerin und Sängerin. Ihr Leitspruch lautet „Was bleibt, ist Licht“; denn im Unterschied zu denen, die „Trübsal blasen“, will sie an das Licht erinnern und eine gewisse Heiterkeit zulassen. Gerade bei Beerdigungen. Sie kann sich nicht so gut abgrenzen, wie es bei einer Ausbildung zum Trauerredner empfohlen wird. Sie bringt sich „mit Herzblut“ ein. Dabei kommt es ihr zugute, dass sie „offen ist“ und einen „großzügigen Musikgeschmack“ hat und sich ganz auf die Hinterbliebenen mit ihren persönlichen Erinnerungen und ihren sehr unterschiedlichen Musikwünschen einlassen kann. So kann sie singen und reden, als wäre sie Teil der Trauergemeinde. Sie fühlt sich dabei „wie in einem Kokon, aber nicht aus Trauer, sondern aus Liebe“. Noch nie, so sagt sie, hat sie „etwas Sinnvolleres getan, als Menschen einen liebevollen und respektvollen Abschied gestalten zu dürfen.“
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40:44
Unter Freunden: Michael Miersch – „Einmal Freiheit und zurück“
In offenen Briefen an seine Kinder beschreibt Michael Miersch sein „schönes Leben zwischen Kaltem Krieg und Klimakatastrophe“. Da geht es fröhlich hin und her: vom Aufbruch aus spießiger Verklemmung hin zu ungeahnten Freiheiten an der „Sexfront“ und wieder zurück zu einer neuen Tabuisierung. Von der Verharmlosung und Vergötterung der Natur zurück zu einer neuen Künstlichkeit durch Geschlechtsumwandlung und Veganismus. Von einer Aufbruchsstimmung und dem Glauben an eine bessere Zukunft hin zum Festkleben an der Vorstellung einer kommenden Apokalypse. Als jemand, der lebenslange Erfahrungen als Journalist hat, kennt er die Unsitte gewisser Medien, sich in Schwarzmalerei hineinzusteigern und Ängste zu schüren. Dem stellt er sich mit unverwüstlichem Humor entgegen und verweist auf „positive Meldungen“ aus dem richtigen Leben.
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48:23
Unter Freunden: Der 9. November – ein Feiertag, der uns fehlt
Der Ossi Thom Marten und der Wessi Oliver Zimski sind Zeitzeugen. Der eine ging an diesem historischen Tag im Jahre 1989 von West nach Ost, der andere von Ost nach West. Beide erlebten ihren Schritt als bewussten Akt der Grenzüberschreitung. Sie berichten von Gefühlsausbrüchen und Stimmungsschwankungen in dieser wirren Zeit, als es hieß: „Die Mauer fällt, wir kommen uns näher und näher, die mit den Träumen und die mit dem Geld.“ Alte Freundschaften zerbrachen, neue Liebesdramen entstanden. Sie reflektieren die politischen Hintergründe aus Sicht eines Ossis und eines Wessis und erklären die wahren Hintergründe der Fremdenfeindlichkeit. Es war ein Glückstag. Es ist traurig genug, dass wir nicht mehr froh darüber sind und heute nichts zu feiern haben.
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52:34
Unter Freunden: Przemek Schreck – Kafka bei lebendigem Leib
Przemek Schreck ist künstlerischer Gesamtleiter des Vereins Die Erzählerei. Am liebsten spricht er über Kafka. Seit mehr als zwölf Jahren zieht er durch die Straßen von Prag und erzählt und erzählt. Er hält Vorträge in Schulen, Bibliotheken, Salons und leidenschaftlich gerne in Kaffeehäusern, wo Kafka sowieso hingehört und wo er ihn am besten mit seinen Erzählungen „lebendig machen“ kann. Das tut er mit Hingabe. Er stellt uns Kafka als lustigen und geselligen Menschen vor, jenseits aller „Klischeebilder“, die wir von ihm haben. Um es in einem für Kafka-Prosa typischen Als-ob-Satz zu sagen: Wenn Przemek Schreck von Kafka erzählt, ist es, als ob das Schwarzweißbild, das wir kennen, immer farbiger und schließlich dreidimensional würde, als ob uns Franz Kafka gegenübersäße und uns anlächelt.
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52:55
Unter Freunden: Michael Beilmann – Würde
Wir bemerken Würde insbesondere dann, wenn sie fehlt; wenn wir es mit „Würdelosigkeit“ zu tun haben. Das hat Michael Beilmann mehrfach erlebt, sowohl in Situationen, in denen er der Untergebene war, als auch dann, wenn er eine Führungsposition innehatte und bemerkte, dass er andere ohne Respekt behandelt. Aus dieser „Wolke des Würdelosen“ ist er ausgestiegen, um als „Lebensnomade“ auf Reisen zu gehen, seinem „inneren Wesensempfinden“ zu folgen, den „Durchbruch zur inneren Freiheit“ zu wagen und „Impulse“ aufzunehmen. Aber auch Impulse zu geben. In seinem „Atelier zur Selbstwirksamkeit“ bietet er Coachings an, um „praktische Erfahrungen mit Würde“ umzusetzen und in einem gemeinsamen Prozess bessere Beziehungen zu gestalten.
Hier herrscht Harmonie im Kontrafunk. Schriftsteller und Liedermacher Bernhard Lassahn, auch genannt „der Milde aus dem Norden“, unterhält sich mit Gästen, die in Kultur und Gesellschaft etwas Besonderes beigetragen haben. Der Ton ist heiter, manchmal neckend, und immer typisch für ein Gespräch unter Freunden. Denn Freundschaft ist etwas, das gerade auch dann hält, wenn politische, philosophische oder religiöse Überzeugungen dagegenstehen.