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Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Technische Universität Dresden
Frauen Macht Geschichte erzählt von Frauen, die für ihre Rechte kämpften: in den 1920er Jahren und heute, in Polen und Deutschland, im 19. Jahrhundert und in Sa...
Frauen Macht Geschichte #7: Louise Otto-Peters trifft August Bebel
Wer war die erste deutsche Feministin – und wer war der erste deutsche Feminist? In Folge 7 stellt uns Professorin Susanne Schötz von der TU Dresden zwei herausragende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts vor, die für die Rechte der Frauen eintraten: Louise Otto-Peters und August Bebel. Beide gehören zu den wenigen Vorkämpfern und Vorkämpferinnen für das Frauenwahlrecht – lange Jahrzehnte bevor es eingeführt wurde. Louise Otto-Peters, die sich an der Revolution 1848/49 beteiligte, gründete den Allgemeinen Deutschen Frauenverein, mit dem die organisierte bürgerliche Frauenbewegung Deutschlands 1865 ihren Anfang nahm. August Bebel war Drechslermeister, Reichstagsabgeordneter und einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie. Vor allem war er ein berühmter Publizist. Sein Buch „Die Frau und der Sozialismus“, das erstmals 1879 erschien, war die große Zukunftsvision einer sozialistischen Gesellschaft, in der Männer und Frauen völlig gleichberechtigt sein sollten.
Dazu ist wichtig zu wissen: Im 19. Jahrhundert hatten Frauen auf keinem Gebiet die gleichen Rechte wie Männer, weder in Ehe und Familie, noch im Bereich der Bildung und der Erwerbsarbeit, noch im öffentlichen Leben. Politik war Männersache, Frauen besaßen kein Wahlrecht. Vor diesem Hintergrund sind die Schriften von Louise Otto Peters und August Bebel ausgesprochen progressiv und visionär. Allerdings: August Bebel ist bis heute die bekanntere dieser beiden Persönlichkeiten. Warum blieb er stärker ins kollektive Gedächtnis eingeprägt als Louise Otto-Peters – weil er ein Mann und sie eine Frau war? Wer ist es, der am Ende Geschichte schreibt? Auch darüber spricht Prof. Schötz in dem Interview mit Host Susanne Salzmann.
Hinweis: Bei ihrer Namensnennung wechselte die Autorin Louise Otto-Peters zwischen ihrem Doppelnamen und ihrem Mädchennamen Louise Otto. Peters war der Nachname, den sie von ihrem Ehemann August Peters annahm. Ihre literarischen Werke, darunter Romane, Novellen, Gedichte und Opernlibretti, sind sämtlich nur mit Louise Otto überschrieben. Bei den frauenpolitischen Schriften zeichnete sie meistens als Louise Otto-Peters – aber auch dies nicht durchgehend. Wir haben sie jeweils so zitiert, wie sie sich selbst bezeichnet hatte.
Mehr Hintergrundinformationen zu dieser Folge und dem Projekt unter: https://www.slpb.de/frauen-macht-geschichte
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27:26
Frauen Macht Geschichte #6: 1946: Frauen im Sächsischen Landtag (2/2)
Eine junge Textilarbeiterin aus dem Vogtland: Mit 16 Jahren wurde sie politisch aktiv, mit 21 zog sie in der Weimarer Republik als jüngste Abgeordnete überhaupt in den deutschen Reichstag ein – für die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Während des nationalsozialistischen Terrors wurde sie als Kommunistin mehrfach inhaftiert. Margarete Groh-Kummerlöw spielt in dieser Folge eine wichtige Rolle. Sie zählte zu den insgesamt 33 Frauen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Abgeordnete in den Sächsischen Landtag gewählt wurden. Schon in der konstituierenden Sitzung des Landtags, am 22. November 1946, hielt sie ein energisches Plädoyer dafür, dass Frauen genauso Geschichte schreiben sollten wie Männer. Dieses Zitat könnt Ihr in Folge 5 hören. In diesem zweiten Teil zum Sächsischen Nachkriegslandtag, der Folge 6, erfahrt Ihr
mehr über die Biografie von Margarete Groh-Kummerlöw. Außerdem geht es darum, welche frauenpolitischen Anliegen die weiblichen Abgeordneten mitbrachten. Die aus
Zwickau stammende Juristin Dr. Johanna Hassinger, die für die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD oder LDP) im Landtag saß, wirkte maßgeblich an der neuen Sächsischen Verfassung von 1947 mit. Außerdem setzten sie und andere Abgeordnete sich für progressive gesetzliche Regelungen ein, die konkrete Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hatten – und vielfach auch realisiert wurden. Zum Abschluss bitten wir unsere Autorin Dr. Edith Schriefl um ihre Einschätzung: Hatten die Frauen im Landtag damals genauso viel Macht wie die Männer? Mit einem kurzen Ausblick, ausgehend von der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone auf die Entwicklungen in der DDR, beenden wir die Folge.
Mehr Informationen zu der Folge und dem Projekt unter: https://www.slpb.de/frauen-macht-geschichte
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13:04
Frauen Macht Geschichte #5: 1946: Frauen im Sächsischen Landtag (1/2)
Dresden im Sommer 1946: etwa ein Jahr nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs. Und knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Sachsen. Unsere Autorin Dr. Edith Schriefl hat zu dieser Zeit geforscht und entdeckt, dass Frauen politisch und gesellschaftlich eine wichtige Rolle im Sachsen der Nachkriegszeit spielten. Nicht nur war der Wahlkampf vor allem auf Frauen zugeschnitten, die Parteien warben auch um Frauen als Mitglieder. Im ersten Sächsischen Landtag der Nachkriegszeit, der sich am 22. November 1946 konstituierte, waren knapp 28 Prozent der Abgeordneten Frauen. In dieser ersten Folge zum Thema blicken wir vor allem auf die Phase vor der Konstituierung des Landtags. Wie klang die Wahlwerbung der unterschiedlichen Parteien? Mit welchen Themen wollte man Frauen gewinnen? Zum Start der Folge hören wir eine Originalaufnahme aus dem Juni 1946: Helene Ansahl, Leiterin der kommunalen Frauenausschüsse in Sachsen, ruft Frauen zur Abstimmung in einem Volksentscheid auf. Darin ging es um die Enteignung von Rüstungs- und anderen kriegsrelevanten Betrieben. Edith Schriefl ordnet die Rede ein, in der zum einen traumatische Eindrücke aus der Kriegszeit und der Wunsch
nach Frieden vermittelt werden, zum anderen auch das Narrativ des antifaschistischen Neubeginns und der Relativierung deutscher Schuld – zumindest mit Blick auf die Frauen. Wichtig zu wissen: Wir befinden uns 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die DDR als Staat war noch nicht gegründet. Die SBZ bereitete den Weg in die kommunistische Diktatur, die Vorherrschaft von SED und
Massenorganisationen wurde durchgesetzt.
Mehr Informationen zu dieser Folge und dem Projekt unter: www.slpb.de/frauen-macht-geschichte
Hinweis: Bei der
Ansprache von Helene Ansahl handelt es sich um eine historische Aufnahme. Die Tonqualität ist daher teilweise leicht eingeschränkt und der O-Ton ist insgesamt leiser als das Studio-Gespräch zwischen Host Silke Nora Kehl und
Edith Schriefl.
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15:08
Frauen Macht Geschichte #4: Revolutionärin und First Lady: Aleksandra Piłsudska
Sie war Revolutionärin und Waffenschmugglerin, polnische
Patriotin und First Lady der Zweiten Republik Polen: Aleksandra Piłsudska. Die Historikerin Dr. Angelique Leszczawski-Schwerk stellt uns diese spannende Persönlichkeit vor, die sich auch an der Seite ihres Geliebten und späteren Ehemanns Józef Piłsudski an bewaffneten Aktionen gegen Russland beteiligte. Der berühmte polnische Sozialist Piłsudski war ab 1918 Oberbefehlshaber der polnischen Truppen und ab 1919 Staatsoberhaupt des unabhängigen Polens. Als First Lady engagierte sich Aleksandra Piłsudska für Kinder und Jugendliche, Arbeits- und Obdachlose, vor allem auch für Veteraninnenverbände. Wir thematisieren in dieser Folge auch den Überfall des
nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen am 1. September 1939. Aleksandra Piłsudska emigrierte nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach London und schrieb im Exil ihre Memoiren, die 1940 auf Englisch veröffentlicht wurden. Dieses Buch ist eine wichtige Quelle für unsere Folge. Piłsudska gilt als Ikone der polnischen Frauenbewegungen – zu Recht? Zu der Frage, wie die polnische Gesellschaft und die Wissenschaft auf sie blicken, interviewen wir die Historikerin Dr. Iwona Dadej von der Universität Halle. Dort forscht sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien zur polnischen Frauen- und Frauenbewegungsgeschichte.
Mehr Informationen zu dem Projekt unter www.slpb.de/frauen-macht-geschichte
Musik:
Chopin Mazurka, Op. 67 No. 4 by Anastasia Kir
Mazurek Dąbrowskiego
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14:20
Frauen Macht Geschichte #3: My body my choice? Frauen in Polen
Das Abtreibungsrecht in Polen ist seit 2020 eines der restriktivsten in ganz Europa. Damals hatte die rechtspopulistische PiS-Regierung die Regelung verschärft – und polnische Frauen protestierten zu Tausenden auf den Straßen. Als unsere Autorin Luise Ende 2023 für diese Folge
recherchierte, war Donald Tusk gerade neuer Ministerpräsident geworden. Luise nimmt uns hier aber erst einmal mit auf eine Zeitreise in die Zweite Republik Polen, also in die 1920er Jahre: Unter welchen Umständen konnten Frauen damals eine Schwangerschaft abbrechen?
Zum Start dieser Folge hören wir die Schilderung einer Betroffenen (Triggerwarnung!). Klar wird: Sich gegen das Austragen einer Schwangerschaft zu entscheiden, bedeutete für viele Frauen ein teils lebensbedrohliches Risiko. Heute, rund 100 Jahre später, kämpfen polnische Frauen für eine Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Luise nimmt nochmal die Perspektive betroffener Frauen in den Blick und stellt die Aktivistin Justyna Wydrzyńska vor.
Für eine politisch-gesellschaftliche Einordnung des Themas ist schließlich Justyna David zu Gast im Podcast, Referentin der Reihe „Kontrovers vor Ort“ bei der SLpB. Die gebürtige Polin spricht darüber, wie die katholisch geprägte Gesellschaft zu Schwangerschaftsabbrüchen steht und welchen Einfluss die aufgeheizte Debatte um Abtreibung auf den Ausgang der Parlamentswahlen 2023 hatte. Außerdem skizziert sie, warum die neue Regierung unter Donald Tusk es
nicht leicht hat, die geplante Liberalisierung des Abtreibungsrechts umzusetzen.
Die Folge wurde am 6. April 2024 produziert und spiegelt den Stand der Entwicklungen zu diesem Zeitpunkt.
Anmerkung: Der sogenannte Abtreibungskompromiss, den Justyna David im Beitrag erwähnt, gilt seit 1993. Nicht seit 1997. Nach Angaben der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen wurde im Herbst 1996 jedoch eine Gesetzesänderung von den Postkommunisten durchgesetzt, die vom Verfassungsgericht Ende Mai 1997 zurückgewiesen wurde, so dass in dem Jahr das Abtreibungsgesetz von 1993 wieder in Kraft trat.
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie unter https://www.slpb.de/frauen-macht-geschichte
Musik:
Heartbeat Drone by Daniel Birch
Classic Emotions - Boesendorfer Imperial Concert Grand Piano
Build a Better World (Epic Inspiring Uplifting
Cinematic Music) AUDIOREZOUT
Frauen Macht Geschichte erzählt von Frauen, die für ihre Rechte kämpften: in den 1920er Jahren und heute, in Polen und Deutschland, im 19. Jahrhundert und in Sachsen 1946.
Der Podcast beleuchtet in 7 Folgen Themen wie den §218 in der Weimarer Republik und das Recht auf Abtreibung in Polen. Es geht um politische Partizipation und Frauenrechte: Von einer der ersten weiblichen Abgeordneten im deutschen Reichstag bis zur polnischen First Lady als Freiheitskämpferin. Wer hat Macht und wer schreibt Geschichte?
Ein Podcast der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der TU Dresden.